Geschlechtskrankheiten Neuer Anstieg bei Hepatitis-B, Syphilis und Gonorrhoe
Bereits im November letzten Jahres bekräftige Norbert Brockmeyer, Präsident der Deutschen Gesellschaft für sexuelle Gesundheit, dass die Zahl der sexuell übertragbaren Geschlechtskrankheiten (STI) in Deutschland weiter und kontinuierlich zunehmen. Die neusten Zahlen des Robert-Koch-Instituts und Statista untermauern dies nun.
Syphilis, Gonorrhoe, Hepatitis-B
Registrierte das Robert Koch-Institut (RKI) 2013 noch weniger als 2.000 Hepatitis-B-Fälle waren es vergangenes Jahr fast 23.000. Eine deutliche Zunahme der gemeldeten Fälle verzeichnet die RKI-Statistik im selben Zeitraum ebenfalls bei Syphilis und Gonorrhoe, auch bekannt als Tripper.
Dagegen liegen die diagnostizierten HIV-Fälle auf einem eher stabilen Niveau. Nach den vorläufigen Ergebnissen für 2022 infizierten sich rund 1.900 Menschen in Deutschland neu mit HIV, 100 Personen mehr als im Jahr 2021. Während die Fallzahlen bei den schwulen und bisexuellen Männern seit drei Jahren stagnieren, stiegen sie bei heterosexuellen Menschen weiter an. Trotzdem betreffen einen Großteil der HIV-Neuinfektionen nach wie vor Schwule und bisexuelle Männer (1.000 Fälle / 53%), gefolgt von 520 heterosexuellen Personen (27%) und 370 Fällen (19%), in denen eine Neu-Infektion durch intravenösen Drogengebrauch entstand.
Schneller Sex, mehr STI
Mit Blick auf die Geschlechtskrankheiten erklärte Brockmeyer gegenüber der Augsburger Zeitung weiter, dass viele Menschen oftmals nur HIV im Blick hätten, andere STI könnten daher ein Schattendasein führen. Außerdem habe die Digitalisierung und immer mehr Dating-Apps dazu geführt, dass Menschen wesentlich bequemer und schneller Sexpartner finden und mit der Zunahme dieser Möglichkeiten nehmen auch schnelle sexuelle Kontakte selbst zu – das befördere wiederum STI. Auch in anderen Ländern in Europa wie Großbritannien, Frankreich oder auch in der Schweiz stiegen die STI-Fallzahlen zuletzt weiter an.