Zweimal lebenslänglich! Religiöse Homophobie als Motiv bei grausamem Doppelmord in Irland
In Irland sorgt in diesen Tagen das Urteil gegen den 23-jährigen Mörder Yousef Palani für Schlagzeilen – der junge Mann hatte zwei schwule Männer brutal ermordet und wurde jetzt zu zweimal lebenslanger Haft verurteilt. Zuvor hatte sich Palani schuldig bekannt. Bei der Urteilsverkündung vor dem Central Criminal Court in Dublin bezeichnete Richterin Mary Ellen Ring das Verbrechen von Palani als „unsägliche Gewalt“.
Tatmotiv Hass auf Schwule
Der 23-Jährige hatte im vergangenen Jahr den 41-jährigen Aidan Moffitt sowie den 58-jährigen Michael Snee in Sligo, Irland, ermordet. Ein dritter Mord an dem ebenfalls schwulen Anthony Burke misslang ihm, der Mann überlebte den Angriff schwer verletzt und konnte der Polizei wichtige Hinweise geben, die schlussendlich zur Ergreifung des Täter führten. Für diese Tat sprach die irische Richterin Palani überdies noch einmal eine 20-jährige Haftstrafe zu.
Nach Angaben der Irish Times fand Palani seine späteren Opfer im April 2022 über eine schwule Dating-App. Während eines viertägigen Gewaltausbruchs erstach und verstümmelte er anschließend die Leichen in deren Wohnungen. Das Motiv sei dabei klar homophob, so die irischen Ermittler – Palani habe aus „Feindseligkeit und Vorurteilen“ gegenüber schwulen Männern gehandelt und bei seiner Festnahme bekundet, dass er auch weiterhin Homosexuelle ermorden würde.
Islam verbiete Homosexualität
Im Laufe des Prozesses hatte Palani zwischenzeitlich vergeblich versucht, die Richterin davon zu überzeigen, dass er psychisch krank sei und Stimmen in seinem Kopf ihm befohlen hätten, die Anschläge auszuführen. Auch der leitende Ermittler Detective Conor Jordan glaubte dies nicht und sagte, es gebe keine Anzeichen dafür, dass Palani unter psychischen Problemen leide oder anderweitig radikalisiert worden sei. Die Polizei lobte indes die islamische Gemeinschaft und die Einwanderer für ihre Hilfe bei den Ermittlungen.
Später erklärte der im Irak geborene Palani, der mit seiner Familie nach Irland zog, als er sechs Jahre alt war, dass er selbst nicht schwul sei, denn Muslime könnten gar nicht homosexuell sein, seine Religion der Islam verbiete es ihnen. Forensische Beweise belegten allerdings einwandfrei, dass der junge Mann mindestens mit einem seiner Opfer Sex gehabt hatte.
Trauma bei schwulem Überlebendem
Das dritte Opfer des Verurteilten, Burke, leidet bis heute unter Schmerzen, Angstzuständen und Selbstmordgedanken, wie er gegenüber der irischen Presse erklärte: „Die Gegend, in der dies geschah, liegt in meiner Nähe und ich muss jeden Tag dorthin gehen. Jedes Mal, wenn ich dorthin gehe, sehe ich Yousef Palani, wie er mir das Messer ins Auge stößt. Ich erinnere mich an die Angst, die ich empfand, und daran, dass er mich beobachtete, um zu sehen, ob ich zusammenbrechen würde.“
Palanis Anwalt, Michael Bowman, entschuldigte sich im Namen seines Mandanten für die Taten. Burke hatte auch vor Gericht erklärt, er schäme sich bis heute dafür, Opfer geworden zu sein. Richterin Mary Ellen Ring bekräftigte in ihrer Urteilsbegründung indes mit Blick auf Palani: „Die Schande wird in diesem Gericht von einer einzigen Person getragen!“