Uganda macht ernst Zwei Männer und zwei Frauen aufgrund von "homosexuellen Handlungen" inhaftiert
Uganda macht ernst – die ersten Homosexuellen wurden nun wegen „homosexueller Handlungen“ festgenommen. Die zwei Männer und zwei Frauen sollen nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP im Bezirk Buikwe, einer Region in Zentraluganda am Viktoriasee, inhaftiert worden sein.
Festnahme im Massagesalon
LGBTI*-Organisationen wie Truth to LGBTQ sowie Menschenrechtsvereine wie Amnesty International oder auch die Vereinten Nationen (UN) gehen davon aus, dass es wahrscheinlich nicht die ersten Festnahmen sein könnten – allerdings die ersten, die jetzt offiziell durch die Polizei bestätigt worden sind. Offenbar waren die zwei Schwulen sowie die zwei Lesben von einer Nachbarin angezeigt und dann in einem Massagesalon festgenommen worden.
„Der Polizeieinsatz wurde durchgeführt, nachdem ein weiblicher Informant der örtlichen Sicherheitsbehörde einen Hinweis gegeben hatte, dass in dem Massagesalon homosexuelle Handlungen vorgenommen würden“, so Polizeisprecher Hellen Butoto. Das neue Anti-Homosexuellen-Gesetz verpflichtet alle Bewohner des Landes, „verdächtige“ Menschen, die homosexuell sein könnten, den Behörden zu melden. Das gilt auch für Familienmitglieder. Wer dies unterlässt, dem droht ebenso eine mehrjährige Haftstrafe.
Uganda wird zum Vorbild für andere homophobe Staaten
Uganda lässt sich in seinem strikten Kurs im Kampf gegen Homosexuelle nach wie vor nicht abbringen, weder durch internationale Sanktionen, dem Pausieren von Finanzprojekten durch die Weltbank oder auch politischen Protesten. Immer mehr Länder in Afrika planen indes derzeit am Beispiel von Uganda ähnliche Strafgesetze für Homosexualität einzuführen oder maßgeblich weiter zu verschärfen. In Uganda können Schwule und Lesben über Jahre inhaftiert werden, bei „Wiederholungsfällen“ von Homosexualität droht die Todesstrafe.
Umgangssprachlich wird das Gesetz daher inzwischen auch "Kill the Gays" genannt. „Wir betrachten Homosexualität nicht als ein verfassungsmäßiges Recht. Es handelt sich lediglich um eine sexuelle Abweichung, die wir als Ugander und Afrikaner nicht unterstützen“, so Ugandas Informationsminister Chris Baryomunsi zuletzt in diesen Tagen. LGBTI*-Organisationen berichten inzwischen darüber, dass Homosexuelle in der Gesellschaft immer mehr zu Freiwild geworden sind, zuletzt mussten auch alle UN-Büros im Land schließen. Die UN bekräftigte, sie gehe davon, dass die willkürlichen Verhaftungen von Homosexuellen sowie Menschenrechtsverteidigern und auch Journalisten im Land zunehmen werden.