Direkt zum Inhalt
Zensur bei Instagram?
Rubrik

Zensur bei Instagram? Das US-Unternehmen bringt Popsänger Sivan in die Nähe von illegalen Drogen

ms - 05.09.2024 - 16:00 Uhr

Instagram zensierte den australischen schwulen Popsänger Troye Sivan (29) – die Hintergründe für das Vorgehen sind unklar. War es nur ein Fehler, eine bewusste Entscheidung oder ein fehlgeleiteter Algorithmus? Suchten in den letzten Tagen online Menschen nach dem Australier, fanden sie beim Social-Media-Dienst einen Warnhinweis über Drogenkonsum. 

Sivan und Rauschmittel

Gänzlich gesperrt war die Seite von Sivan nicht, mit einfachen Suchbegriffen wie seinem Vornamen konnte man den 29-Jährigen aber nicht mehr finden. Die britische Presse spekulierte, dass Instagram diesen Schritt möglicherweise deswegen vollzogen hat, weil der Australier mehrfach offen in der Vergangenheit über die Einnahme des Rauschmittels Poppers gesprochen hatte, explizit auch im Umfeld seines Songs „Rush“

Auf der Warnseite des US-Unternehmens wurde so eine Verbindung zwischen dem Namen „Troye“ und dem Verkauf illegaler Substanzen sowie der Werbung für Drogen gezogen, inklusive eines Linkangebots zur Beratungsstelle der Substance Abuse and Mental Health Services Administration, die in Fragen rund um Drogenkonsum berät. 

Zensur bei schwulen Künstlern

Es ist nicht das erste Mal, dass Instagram gegen schwule und queere Kreative vorgeht, immer öfter kritisieren gerade auch homosexuelle Künstler, dass das Unternehmen verstärkt schwule, erotisch angehauchte Inhalte sowie homosexuelle Person selbst zensiert. Immer wieder gab es diesbezüglich auch bei TikTok massive Kritik

Positive Schlagzeilen machte in diesem Zusammenhang zuletzt die Konkurrenz – X änderte im Juni dieses Jahres seine Richtlinien zugunsten von homosexuellen und queeren Kreativen und Hardcore-Content-Creatoren. Auf Rückfrage war die Instagram-Muttergesellschaft Meta bisher zu keiner Stellungnahme bezüglich der aktuellen Sachlage um Troye Sivan bereit, allerdings hat das Unternehmen inzwischen den vermeintlichen Fehler behoben. 

Auch Interessant

Comeback der Badehäuser?

San Franciscos Kampf für Gay-Kultur

Lange Zeit eine feste Institution, dann kam das Internet - erleben schwule Badehäuser in San Francisco jetzt ein freudiges Comeback?
SPD-Generalsekretär Miersch

Kampfansage an die CDU

Die SPD hat heute Nachmittag offiziell den 55-jährigen Matthias Miersch zum Nachfolger von Kevin Kühnert ernannt.
Schwules Dating mit KI

Grindr setzt auf Künstliche Intelligenz

Grindr will 2027 eine KI einführen, die Chatverläufe mitliest und Tipps fürs beste Liebes- und Sexdate gibt. Doch wie sicher sind die Daten dann noch?
Klage am US-Supreme Court

Im Fokus stehen queere Jugendliche

Erstmals beschäftigt sich der US-Supreme Court mit der Frage rund um die Vergabe von Pubertätsblockern an Jugendliche. Ein Urteil mit Signalwirkung.
Ein bitteres Urteil

Homophobe US-Christin siegt erneut

Seit 2023 dürfen US-Dienstleister Homosexuelle diskriminieren – die Gerichtskosten für dieses Urteil muss der Steuerzahler nun auch noch bezahlen.
Mehr Rechte für schwule Paare

Taiwan beseitigt Diskriminierung

Ein großer weiterer Schritt für mehr Gleichberechtigung: Taiwan erkennt jetzt auch Homo-Ehen zwischen Chinesen und Taiwanesen an.
Knall in der SPD

Kevin Kühnert tritt zurück

Der schwule SPD- Generalsekretär Kevin Kühnert wirft hin: Mit sofortiger Wirkung trat der 35-Jährige von seinem Amt in der Partei zurück.
Neue Absage an Diversity

Rückzieher bei Autobauer Toyota

Immer mehr US-Firmen sagen Nein zu queeren Diversity-Programmen: Nach Ford, Microsoft, Zoom, Meta, Harley Davidson, Jack Daniel's nun auch Toyota.