Besserer Schutz im Club Österreichs Hauptstadt reagiert auf die steigende Hasskriminalität und Angriffe beim Clubbing
In der Clubszene geht es mitunter wild, rau, laut und mitunter etwas aggressiv zu – das kann gerade für einige junge queere Menschen eine Überforderung darstellen. Anderenorts gibt es immer wieder Fälle von Gewalt, sexueller Übergriffe und Diskriminierung von LGBTIQ+-Personen in der Nachtkultur. Die Stadt Wien will dagegen nun vorgehen und hat ein neues Awareness-Konzept beschlossen, das ab 2026 verpflichtend für die Clubs werden wird.
Safe Spaces in Clubs
Bei Events und Konzerten ab 300 Besuchern aufwärts müssen die Veranstalter dann ein solches Konzept vorlegen, um das Feiern für alle Besucher inklusive marginalisierter Gruppen zu einem Safe Space zu machen. Der Entscheidung der Stadtverwaltung war eine Umfrage vorausgegangen, demnach sich 40 Prozent der Wiener Club-Besucher zumindest gelegentlich oder auch öfter unsicher beim Feiern fühlen. Initiiert wurden die neuen Richtlinien von der Workshopreihe „Safer Feiern“ der Vienna Club Commission.
Reaktion auf Hasskriminalität
Je nach Größe der Veranstaltung müssen dann auch eigene Awareness-Beauftragte bereitgestellt werden. Dazu sollen überdies bessere Beleuchtungskonzepte für Toiletten und offene sowie schwer einsehbare Bereiche im Freien ausgearbeitet werden müssen, wie Vizebürgermeisterin Kathrin Gaál (SPÖ) betonte. Mit der neuen Aktion unterstütze die Stadt Wien die Club- und Veranstaltungsszene „direkt, kostenlos und umfangreich“, so Gaál weiter.
Die Stadtverwaltung reagiert damit auch auf die steigenden Fälle von Hasskriminalität gegenüber LGBTIQ+-Menschen, die Fallzahlen haben in Österreich ähnlich wie in Deutschland zuletzt erneut zugelegt. Im Mai hatten bereits rund dreißig queere Vereine im Land von der Regierung mehr Einsatz gegen gewaltvolle Angriffe auf die Community eingefordert, erste Schritte zur Verbesserung der Lage wurden bereits beschlossen.