Vollbremsung bei Diversity Fiasko für den LGBTI*-Verein Human Rights Campaign: Immer mehr große US-Firmen steigen aus ihrem queerfreundlichen Rankingsystem aus
Das Ende der Diversity-Programme scheint bei großen US-Firmen jetzt in raschem Tempo besiegelt zu werden – zuletzt erklärten das Motorradunternehmen Harley-Davidson sowie Whiskey-Hersteller Jack Daniel´s das Aus für alle LGBTI*-Integrationsprogramme, es folgten JPMorgan oder auch die US-Baumarktkette Lowe's, jetzt zog auch Autobauer Ford nach. Im letzten Jahr bereits beschlossen die Biermarke Bud Light sowie auch Microsoft das Auslaufen der sogenannten DEI-Programme (Vielfalt, Gleichberechtigung, Integration).
Kein queerfreundliches Ranking mehr
Die Big Player der US-Industrie ziehen damit Konsequenzen aus dem Wunsch der Mehrzahl der Kunden – und mehr noch: Alle Unternehmen beteiligen sich auch nicht mehr am Firmenranking der LGBTI*-Organisation Human Rights Campaign (Corporate Equality Index).
Es dürfte das schrittweise Ende der Kampagne von HRC bedeuten, deren ursprüngliches Ziel es war, LGBTI*-freundliche Firmen hervorzugeben und damit Druck auf jene Unternehmen auszuüben, die sich dem bislang verweigerten. Diese Taktik dürfte spätestens mit der Entscheidung des Autobauers nicht aufgehen und das Ranking alsbald in der Bedeutungslosigkeit verschwinden.
Keine Politik bei Ford
„Wir sind uns der Tatsache bewusst, dass unsere Mitarbeiter und Kunden ein breites Spektrum an Überzeugungen vertreten und dass sich das externe und rechtliche Umfeld in Bezug auf politische und soziale Fragen ständig weiterentwickelt“, so Ford-CEO Jim Farley in einem Memo an die Mitarbeiter. Man wolle sich zukünftig stärker auf die Betreuung von Kunden konzentrieren, anstatt sich „öffentlich zu den polarisierenden Themen des Tages zu äußern.“
Ob einer der größten Automobilhersteller der Welt mit Stammsitz in Dearborn, Michigan, damit auch auf die Anliegen der Aktionäre reagierte, ist aktuell nicht bekannt. Seit geraumer Zeit erhalten große US-Firmen aber offenbar Briefe von ihren Aktionären, darin werden die DEI-Programm als „illegale Diskriminierung“ gebrandmarkt - so sei es beispielsweise Aufgabe der Firmenleitung, Mitarbeiter nach ihren beruflichen Qualifikationen und nicht nach Hautfarbe, sexueller Orientierung oder Geschlechtsidentität einzustellen.