Verbot im Radsport Trans-Frauen hätten erheblichen Leistungsvorteil gegenüber biologischen Frauen!
Bereits mehrere internationale Sportverbände beispielsweise beim Triathlon, im Schwimmsport oder auch beim Rugby haben in den letzten Monaten nach eingehenden Untersuchungen Trans-Frauen vom Frauensport-Wettkämpfen ausgeschlossen. Zu groß seien nach Ansicht mehrerer Studien die physischen Vorteile von Trans-Frauen gegenüber biologischen Frauen. Dieser Entscheidung schloss sich jetzt nach einer neunmonatigen Überprüfungsphase auch der britische Radsport an.
Entscheidung beruhe auf Fairness
Der Dachverband British Cycling erklärte, dass seine neue Teilnahmepolitik „auf Fairness beruht“ und transsexuelle Sportler stattdessen in einer „offenen Kategorie“ mit Männern antreten können. Die weibliche Kategorie indes wird ausschließlich „für diejenigen sein, deren Geschlecht bei der Geburt weiblich zugewiesen wurde“. Trotzdem bleibe es Trans-Frauen natürlich frei, weiterhin am Freizeit- und Gemeinschaftsradsport ohne Wettkämpfe teilnehmen. Die Änderungen werden bis Ende dieses Jahres in Kraft treten und alle britischen Wettkämpfe im Radsport betreffen.
Erheblicher Leistungsvorteil trotz Testosteron-Unterdrückung
Zuvor war der Dachverband dazu aufgefordert worden, Trans-Frauen in die Wettkämpfe zu integrieren – ausschlaggebend dabei war der Testosteronspiegel der Athletinnen. Dies habe aber laut British Cycling zu viel „Unsicherheit und Verärgerung“ geführt, gerade auch deswegen, weil wissenschaftliche Studien klar aufgezeigt hätten, dass Trans-Frauen auch dann einen erheblichen Leistungsvorteil haben, selbst wenn ihr Testosteron unterdrückt werde.
Für die bisherigen Verunsicherungen entschuldigte sich der Dachverband ausdrücklich bei allen Mitgliedern: „Wir haben uns verpflichtet, unseren Gemeinschaften zuzuhören und mit unseren anderen Sportverbänden zusammenzuarbeiten, um Veränderungen in der wissenschaftlichen und politischen Landschaft zu beobachten und sicherzustellen, dass der Sport für alle inklusiv ist. Wir haben unsere Entscheidung offen und transparent mit der UCI (Union Cycliste Internationale) besprochen und werden mit ihr zusammenarbeiten, um eine nahtlose Umsetzung in den kommenden Monaten zu gewährleisten."
Trans-Sportlerin spricht von „böswilligen Akteuren“
Kritik kam von der transsexuellen Radsportlerin Emily Bridges, die erklärte, die Diskussionen des Dachverbandes seien von „böswilligen Akteuren“ geführt worden. Der britische Verband würde nichts für die Vielfältigkeit im Radsport tun, wobei dieser „immer noch eine der weißesten und heterosexuellsten Sportarten da draußen“ ist. Bridges trat zunächst in den Junioren-Männerwettbewerben an, bevor sie sich 2020 als trans outete und mit ihrer Transition begann. Seitdem war sie bei den Damenwettkämpfen angetreten, dies ist nun nicht mehr möglich. Bereits 2022 hatte der Weltverband im Radsport UCI ihr die Teilnahme an Profirennen untersagt, weil sie einen deutlich zu hohen Testosteronspiegel aufwies.