Urteil in Brügge Islamistisches Ehepaar zu hohen Haftstrafen verurteilt – das Duo plante ein Attentat auf eine Schwulenbar in Antwerpen
In Belgien wurde jetzt ein Ehepaar mit tschetschenischer Staatsangehörigkeit zu hohen Haftstrafen verurteilt – die beiden Angeklagten sind Anhänger der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) und hatten mehrere Anschläge geplant, unter anderem auf eine Schwulenbar in Antwerpen.
Anschlagsserie geplant
Das Strafgericht Brügge verurteilte den 26-jährigen Abubakar S. aus Menen in Westflandern zu 15 Jahren Gefängnis und seine 35-jährige Frau Liza M. zu acht Jahren Haft. Die Staatsanwaltschaft hatte 18 Jahre für beide gefordert. Neben dem Anschlag auf die Schwulenbar plante das Duo nach Angaben der Polizei weitere Attentate auf öffentlichen Plätzen sowie auch im jüdischen Viertel von Antwerpen.
Die Ermittler waren dem 26-jährigen Mann im Frühjahr 2023 auf die Spur gekommen, als dieser begann, sich online immer mehr zu radikalisieren. In einem ersten Schritt nahm er über den App-Dienst Telegram Kontakt zum Islamischen Staat (IS) auf. Schrittweise wurden die Gespräche dabei immer radikaler, zuletzt plante der Mann konkrete Anschläge in Belgien.
In die Falle getappt
Bei der Suche nach Waffen und weiteren Komplizen nahm er unter anderem dabei auch Kontakt mit einem verdeckten Ermittler auf. Schlussendlich bestellte Abubakar S. bei dem Polizisten eine Kalaschnikow und mehrere Handgranaten. Bei der Übergabe wurde der 26-Jährige dann verhaftet.
Nach Angaben der Bundesanwaltschaft waren die Anschlagspläne schon weit fortgeschritten und das Ehepaar hatte auch bereits eine Garage angemietet, um dort weitere Waffen und Sprengstoff zu lagern. „Sie wollten so viele Opfer wie möglich auf öffentlichen Plätzen auf koordinierte Weise töten“, so der leitende Bundesstaatsanwalt gegenüber der Tageszeitung De Standaard.