Direkt zum Inhalt
TV-Duell Merz gegen Scholz

TV-Duell Merz gegen Scholz Schwerpunkte waren Migration und Wirtschaft, LGBTIQ+-Themen bei Gendern und der Geschlechterfrage

ms - 10.02.2025 - 09:30 Uhr
Loading audio player...

Im ersten TV-Duell von Kanzler Olaf Scholz (SPD) und Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) vor der Bundestagswahl ging es viel um Migrations- und Wirtschaftspolitik und gleich zu Beginn um den weiteren parlamentarischen Umgang mit der AfD. Merz erklärte erneut, es werde keine Koalition mit der Partei geben und zitierte anschließend Scholz, der in einem Interview ein Abstimmungsverhalten auf Länderebene mit der AfD für unproblematisch hielt. Scholz konterte, er habe Sorgen, dass Merz auch nach der Wahl sein Wort halte. Themen rund um LGBTIQ+ wurden indes nur kurz während der Live-Sendung bei zwei Aspekten angesprochen.  

Gendern und die Geschlechterfrage

Zunächst bekräftigte Merz, dass das Gendern bei staatlichen Einrichtungen verboten werden sollte, diese hätten sich an die Rechtschreibung zu halten. Scholz konterte, jeder solle es so handhaben, wie er es möchte – Merz gab ihm darin im privaten Bereich recht und betonte aber erneut: „Behörden haben sich an das zu halten, was der Rat für Deutsche Rechtschreibung gesagt hat (…) Behörden sind Behörden und keine Volkserziehungsanstalten.“ 

Das zweite Thema im Bereich LGBTIQ+ betraf den Bereich Geschlechter: Auf die Frage, wie Merz es finde, dass es für die Trump-Regierung nur zwei Geschlechter gibt, antwortete dieser: „Das ist eine Entscheidung, die ich nachvollziehen kann.“ Bundeskanzler Scholz erklärte indes: „Ich halte das für unangemessen. Jeder Mensch soll so glücklich sein, wie er glücklich sein möchte. Und ich finde, wenn Menschen sich nicht einordnen wollen, dann soll ihnen das auch möglich gemacht werden, das zu zeigen. Uns andere geht das ja nichts an. Ich möchte nicht in einer Welt leben, in der wir jemanden, der dann glücklich ist, sagen, das machen wir dir nicht möglich.“

Kopf an Kopf Rennen

Nach dem ersten TV-Duell haben sich beide Kandidaten zum jeweiligen Sieger erklärt, Umfragen gestern und heute sind sich allerdings nicht einig darin, wer schlussendlich mehr überzeugt hat. Die erste Blitz-Umfrage direkt nach dem Duell von der Forschungsgruppe Wahlen stellte fest: 37 Prozent der befragten Zuschauer sahen Olaf Scholz vorne, 34 Prozent fanden Friedrich Merz besser und für 29 Prozent lagen die beiden Kontrahenten bei diesem Schlagabtausch gleichauf. 

Was SPD und CDU sowie ihre beiden Spitzenkandidaten im Bereich LGBTIQ+ planen, haben sie SCHWULISSIMO verraten. Bis zum 22. Februar sind weitere TV-Duelle bei ZDF, ARD, ProSieben, RTL und Welt TV geplant, dabei auch neben Merz und Scholz mit Kanzlerkandidat Robert Habeck (Grüne) und Kanzlerkandidatin Alice Weidel (AfD). 

Anzeige
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Opfer mit Böller angegriffen

Verdächtige 16 und 18 Jahre alt

Vor zwei Monaten kam es im Hamburger Stadtpark zu einem schwulenfeindlichen Angriff. Zwei Brüder wurden nun als Hauptverdächtige festgenommen.
Bilanz ESC 2025

Mehrwert für die Schweiz

Die Schweiz zieht ein positives Fazit über den ESC 2025 in Basel: Die Kassen klingelten und das Image hat sich deutlich verbessert.
Schwules Paar überfahren

Homophober Angriff in London

Mordprozess in London: Am Weihnachtsabend 2024 raste ein 30-Jähriger in eine Menschenmenge, darunter ein schwules Paar. Ein Mann starb dabei.
Lügen vor Millionenpublikum

Anti-LGBTIQ+-Rhetorik von rechts

In der „Tucker Carlson Show“ mit dem rechten Aktivisten Milo Yiannopoulos entlud sich wieder einmal eine Welle LGBTIQ+-feindlicher Rhetorik.
Lynchversuch an Universität

Student in Uganda angegriffen

Eine Gruppe homophober Studenten versuchte an der größten Universität in Uganda einen Kommilitonen zu ermorden. Jetzt hat der Fall erste Konsequenzen.
Neue Vorwürfe in England

Homophobie unter Polizisten

Erneut steht die britische Polizei in der Kritik: Verschleppte sie die Aufklärung von Raubüberfällen auf Schwule aufgrund von Homophobie?
Italiens neue Zensur

Verbotspläne schreiten voran

"Gott, Vaterland und Familie“: Nur Sexualkunde und LGBTIQ+ soll es an vielen Schulen Italiens bald nicht mehr geben, beschlossen die Parlamentarier.
Jugend unter Druck

Psychische Probleme stark vertreten

Viele queere Jugendliche haben Zukunftsängste, neuerdings auch mit Blick auf die Spaltung der Gesellschaft. Details offenbart eine neue Studie.