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Torontos Community feiert
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Torontos Gay-Community feiert Ein regenbogenfarbener Weg als Zeichen für den „langen Weg zur Gleichberechtigung“

ms - 05.06.2024 - 16:00 Uhr

In immer mehr Städten gibt es eine, in Island führt sie mitten durch Reykjavik auf die Kirche zu und dient als beliebtes Fotomotiv, doch wo gibt es eigentlich die längste Regenbogenstraße der Welt? Die lässt sich ab sofort in Toronto erleben und wurde jetzt pünktlich zur Pride-Saison in Kanada feierlich eröffnet. 

Ein historischer Ort, ein historischer Weg

Bürgermeisterin Olivia Chow enthüllte mit sichtlicher Freude die permanente Installation, einen rund 600 Meter langen Weg, der mit zahlreichen kanadischen LGBTI*-Prominenten eingeweiht worden war, darunter auch Finalteilnehmer aus „Canada's Drag Race“-Show. Chow erklärte während der Zeremonie: „Es ist mir eine Ehre, beim Durchschneiden des Bandes dabei zu sein und jetzt einen Spaziergang entlang der längsten Regenbogenstraße der Welt zu machen, um die queere Geschichte – und Zukunft – von Hanlan's Point zu feiern.“

Passenderweise befindet sich die Straße am Hanlan's Point, einem Nacktbadestrand, der besonders gerne auch von Schwulen besucht wird und seit rund 80 Jahren ein zentraler Treffpunkt der ganzen Gay-Community ist. Es ist ein Ort der Geschichte und das nicht nur aufgrund vieler nackter Tatsachen, sondern vor allem deswegen, weil  genau hier im Jahr 1971 die allererste Pride-Feier Kanadas stattgefunden hat. Damit ist Hanlan's Point auch einer der zehn ältesten noch existierenden Gay-Orte der Welt. 

Ein langer Weg zur Gleichberechtigung

Die Regenbogenstraße mit dem Namen „The Long Walk to Equality - Der lange Weg zur Gleichberechtigung“ ist die Idee des preisgekrönten LGBTI*-Künstlers Travis Myers, Mitbegründer der Interessengruppe Friends of Hanlan's. 

„Wenn es jemals einen Ort gab, an dem sich queere Menschen sicher und willkommen fühlen sollten, dann ist es der Ort, an dem Kanadas erste Pride stattfand. Mir liegt meine neuste Kreation sehr am Herzen, denn ich habe zuletzt erlebt, dass immer mehr Gemeinden in ganz Kanada die Pride-Flagge verbieten. Ich habe die Vorstellung im Kopf, dass Toronto das gelobte Land der Freiheit und Gleichheit für alle ist – und das erfordert Arbeit. Aber wenn wir irgendwo eine Chance haben, dann doch hier. Es gibt zwar noch viel zu tun, aber ich hoffe, dass dies nur ein weiterer Weg ist, damit sich die Menschen sicher fühlen können und sein dürfen, wer sie sind.“

Ein Zeichen der Widerstandskraft

Das Projekt ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen der Firma Skittles Canada, die für ihre Regenbogenbonbons berühmt sind, und dem Pride Toronto, finanziert durch Spenden. Der Geschäftsführer von Pride Toronto, Kojo Modeste, bekräftigte: „Wir laden alle ein, mit uns das Recht zu feiern, in unserem Kampf um Existenz und Akzeptanz vereint zu sein. Der Pride-Monat ist mehr als nur eine Feier, er ist eine Erklärung unserer kollektiven Identität und Widerstandskraft.“

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