Skandalfall P. Diddy Immer mehr Menschen berichten davon, wie sie der US-Rapper vergewaltigt haben soll, Männer wie Frauen
Der Fall rund um den US-Rapper P. Diddy alias Sean Combs (55) nimmt ein immer größeres Ausmaß an – fünf weitere mutmaßliche Opfer haben jetzt Klage gegen den einstigen Hip-Hop-Star eingereicht, darunter drei weitere Männer, die davon berichten, von dem Musiker unter Drogen gesetzt und vergewaltigt worden zu sein.
Vergewaltigung in hunderten Fällen
Bereits über 120 Opfer lassen sich im Fall anwaltlich vertreten, die zuständigen Anwälte gehen von möglicherweise mehreren hundert weiteren Menschen aus, die P. Diddy missbraucht oder/und vergewaltigt haben soll, sowohl Frauen, wie auch Männer, Jugendliche und offenbar auch mindestens ein Kind im Alter von neun Jahren. Mit Versprechungen über einen Job in der Musikbranche soll er viele Opfer geködert haben.
Die weiteren Anklagepunkte sprechen von Zwangsprostitution, sexuellem Menschenhandel und Erpressung. Bei Hausdurchsuchungen in Los Angeles und Miami hat das FBI inzwischen brisantes Beweismaterial sichergestellt, darunter offenbar auch Videos von den Partys. Combs selbst sitzt seitdem in einem New Yorker Gefängnis in Untersuchungshaft und wartet auf seinen Prozess, der im Mai 2025 beginnen wird.
Grausame Misshandlungen unter Zwang
Die Beschreibungen der Vergewaltigungen gleichen sich dabei oftmals, im jüngsten Fall berichtete ein ehemaliger Schauspieler, wie er 2001 zu einem Casting-Termin für ein Musikvideo in ein New Yorker Hotel gekommen sei. Nach einer Diät-Cola sei er dabei plötzlich in einen Dämmerzustand gefallen – der Kläger geht davon aus, dass das Getränk mit Drogen versetzt war. Wie im Nebel habe er daraufhin erlebt, dass Combs ihn vergewaltigt habe, während sein Leibwächter ihn festgehalten haben soll. Er habe Combs eindeutig an seiner markanten Halskette und den Tattoos erkannt.
Die Schilderungen des mutmaßlichen Opfers sind dabei sehr detailliert und drastisch, es soll bei dem Vorfall sowohl zu oraler wie auch analer Vergewaltigung gekommen sein. Der erzwungene Akt soll so brutal vonstattengegangen sein, dass der junge Mann danach mehrere medizinische Eingriffe benötigte. Unter anderem sei ihm ein Backenzahn herausgebrochen worden, weil der Rapper für den Oralsex eine Metall-Apparatur in seinen Mund aufgespreizt habe.
Betäubt und misshandelt
Die anderen mutmaßlichen Opfer schilderten inzwischen ähnlich gelagerte Vorfälle, dabei habe Combs sie stets mittels Drogen betäubt oder außer Gefecht gesetzt und sie anschließend vergewaltigt, Männer wie Frauen. Außerdem wird dem 55-Jährigen vorgeworfen, dass er bei als „Freak-Offs“ bezeichneten Drogenpartys Frauen zu Sexorgien mit männlichen Prostituierten gezwungen, sie kontrolliert und gefilmt haben soll.
Die zuständigen Anwälte erklärten, dass sie wöchentlich weitere Klagen einbringen werden, ein Ende scheint offenbar noch nicht in Sicht. Combs' Anwaltsteam spricht indessen von „Erpressungsklagen“, ihr Mandant selbst erklärte sich für nicht schuldig.