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E-Zigaretten bei LGB
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E-Zigaretten bei LGB Homo- und Bisexuelle in den USA greifen überdurchschnittlich oft zur E-Zigarette, warnen jetzt US-Experten

ms - 21.11.2024 - 14:00 Uhr

Getreu dem filmischen Motto „Thank you for Smoking“ folgend, stellte eine neue Untersuchung des Büros des US-Generalarztes fest, dass LGB-Amerikaner deutlich häufiger zur elektronischen Zigarette greifen als der gesellschaftliche Durchschnitt. Im rund 840-seitigen Bericht des Surgeon General Reports wird so detailliert aufgezeigt: 37,8 Prozent der schwulen, lesbischen und bisexuellen Erwachsenen in den USA haben elektronische E-Zigaretten ausprobiert, verglichen mit nur 16,5 Prozent der heterosexuellen Amerikaner. 

Die schwule Lust auf die E-Zigarette?

Für die Studie wurde in die Gruppe der E-Zigaretten auch E-Pfeifen, E-Hookahs, Vaping-Pens und Hookah-Pens einbezogen. Besonders beliebt sind die elektronischen Smoker bei Bisexuellen, fast die Hälfte von ihnen greift dazu. Bei den schwulen Jungs zieht gerne jeder Dritte (31,8%) an der E-Zigarette, beinahe zurückhaltend zeigen sich derweil lesbische Frauen mit nur 26,7 Prozent.

Mit Blick auf die Jugend zeigt sich: Mehr als 42 Prozent der jungen LGB-Erwachsenen sowie sogar 56 Prozent der LGB-Hochschulabsolventen stehen auf die elektronische Variante der Zigarette. Bei den heterosexuellen Gleichaltrigen sind es nur rund 30 beziehungsweise knapp unter 50 Prozent im Hochschulbereich.

Gefahr für die LGB-Community

„Tabakkonsum ist eine einzigartige Gesundheitsbedrohung für die LGB-Community. Dieser Bericht stellt fest, dass fast jeder fünfte Todesfall in den Vereinigten Staaten durch Tabak verursacht wird, und er wirft ein Licht auf die unverhältnismäßige Belastung und Gefahren bestimmter Gemeinschaften, insbesondere der LGB-Community“, so Kristy Marynak, leitende wissenschaftliche Beraterin beim Center for Disease Control and Prevention (CDC) und Mitherausgeberin des Berichts.

Langfristige Forschungsergebnisse zu den gesundheitlichen Auswirkungen von E-Zigaretten liegen noch nicht vor, es bestehe jedoch ein eindeutiger wissenschaftlicher Konsens über die schädlichen Auswirkungen der, in E-Zigaretten häufig vorkommenden Chemikalien, so Marynak weiter. Laut der American Lung Association produzieren E-Zigaretten eine Reihe gefährlicher Chemikalien, darunter Acetaldehyd, Acrolein und Formaldehyd, die Lungen- und Herzkrankheiten verursachen können. 

Auch Nikotin ist häufig noch immer in E-Zigaretten enthalten. Nikotin macht nicht nur süchtig und kann Angstzustände oder Depressionen auslösen, sondern beeinträchtigt auch die Entwicklung des Gehirns, gerade bei jungen Menschen bis 25 Jahren, so die CDC weiter. Seit 2014 sind E-Zigaretten das am häufigsten verwendete Tabakprodukt unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen in den USA.

Raucher dank Stigmatisierung?

Dr. Scott Hadland, Leiter der Abteilung für Jugend- und junge Erwachsenenmedizin am Mass General for Children und an der Harvard Medical School, betonte, der höhere E-Zigarettenkonsum bei schwulen, lesbischen und bisexuellen Jugendlichen könnte vor allem auf Stigmatisierungserfahrungen zurückzuführen sein. Zudem: „LGB-Personen haben möglicherweise Angst, sich an eine Einrichtung zu wenden, die sie bei ihren Aufhörversuchen unterstützt. Sie haben vielleicht Angst, mit ihrem Arzt darüber zu sprechen, weil sie generell Angst haben, zum Arzt zu gehen.“ Gestützt wird die Annahme von einer Untersuchung der Kaiser Family Foundation, die in diesem Jahr aufzeigte, dass LGBTI*-Erwachsene doppelt so häufig negative Erfahrungen im Gesundheitswesen machen als gleichaltrige Heterosexuelle. 

Tabakwerbung für LGB

Außerdem, so Hadland weiter, könne auch ein spezielles Marketing, zugeschnitten auf LGBTI*-Amerikaner, eine Rolle dabei spielen. Bereits seit Mitte der 1990er Jahre vermarkten Tabakunternehmen den Zigarettenkonsum mit speziellen Aktionen in queeren Magazinen und unterstützen Pride-Veranstaltungen finanziell. 

Obwohl der generelle Tabakkonsum seit 1965 (42,4%) rapide auf rund 11,5 Prozent aller erwachsenen US-Bürger gesunken ist, rauchen immer noch rund 36 Millionen Menschen in den USA. Der Trend zur E-Zigarette in der immer größer werdenden Gruppe der LGBTI*-Personen könnte sich da negativ auf die allgemeinen Fortschritte bei der Prävention und Reduzierung des Tabakkonsums junger Menschen auswirken, so die Studienautoren. 

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