Spendenflaute bei Biden Human Rights Campaign will mit LGBTI*-Kampagne gegensteuern
Ob das ein schlechtes Omen ist? Wie die Verantwortlichen der Biden-Regierung jetzt mitteilten, sind zuletzt die Spenden und Einnahmen für den Wahlkampf von Präsident Joe Biden massiv eingebrochen – von zuletzt noch 90 Millionen US-Dollar im März auf nun 51 Millionen im April. Biden versucht besonders, LGBTI*-Wähler in den USA zu motivieren. Die LGBTI*-Organisation Human Rights Campaign will den Präsidenten nun sogar mit einer speziellen Kampagne unterstützen.
Warum Bidens Spendeneinnahmen so rapide gesunken sind, ist nicht klar. Sein Kampagnen-Team erklärte aber, die Wahlkampfkasse des Präsidenten verzeichne mit insgesamt 192 Millionen US-Dollar einen Rekord für einen demokratischen Kandidaten zu diesem Zeitpunkt einer Wahl. Für einige in der US-Presse klingt das allerdings ein wenig nach Zweckoptimismus.
15 Millionen für Wahlkampagne
Die Human Rights Campaign (HRC) kündigte nun derweil den Start einer 15 Millionen US-Dollar teuren Kampagne an, um die rund 75 Millionen sogenannten „Gleichstellungswähler“ im Land für Biden zu motivieren. Dahinter verbergen sich noch stellenweise unentschlossene Amerikaner, die sich allerdings generationenübergreifend für die rechtliche Gleichstellung von Homosexuellen aussprechen.
Der Titel der Aktion: „We Show Up: Equality Wins“. Laut der LGBTI*-Organisation könnte der Welle von Hasskriminalität und den rund 600 Anti-LGBTI*-Gesetzesvorhaben allein bisher in diesem Jahr in den USA nur mit einem starken demokratischen Präsidenten begegnet werden. Konkret plane die HRC, die Wähler durch sogenannte Feldprogramme, Veranstaltungen und Werbeeinkäufe in sechs wichtigen, hart umkämpften Staaten zu erreichen: Pennsylvania, Arizona, Michigan, Wisconsin, Georgia und Nevada.
Kein Schritt zurück
HRC-Präsidentin Kelley Robinson schwört so die potenzielle LGBTI*-Wählerschaft in ihrer Presseerklärung so auch bereits ein: „Machen Sie keinen Fehler: LGBTI*-Wähler und unsere Verbündeten werden bei den Wahlen 2024 den Unterschied ausmachen. Bei allem, was auf dem Spiel steht, haben wir keine andere Wahl. Trump und seine Verbündeten versprechen eine hasserfüllte Agenda, die jeden verletzt, der nicht so aussieht und lebt wie sie. Sie glauben, dass sie uns einschüchtern können und uns unsere Grundfreiheiten wegnehmen können. Aber die LGBTI*-Community hat diese harten Kämpfe schon einmal gewonnen – und wir weigern uns, auch nur einen Schritt zurückzugehen.“
Homosexuelle Wähler sind kritisch
Ganz so einfach scheint der Fall in den USA trotzdem nicht zu liegen, denn LGBTI*-Themen spielen bei der Wahl im November auch unter Homosexuellen nur noch eine untergeordnete Rolle, wie eine Studie aus diesem Jahr eindrucksvoll belegte. Nur noch elf Prozent halten dies für wahlentscheidend.
Auch das Meinungsforschungsinstitut GQR bestätigte, dass 80 Prozent der anzusprechenden Gleichstellungswähler zwar politisch hoch motiviert sind, aber sich nicht von reiner Parteipolitik, sondern nur durch konkrete Themen überzeugen lassen. Bereits 2020 zeigte sich bei der Nachwahlbefragung in den USA, dass 28 Prozent der LGBTI*-Amerikaner Donald Trump gewählt hatten.