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Sieben Jahre Pulse

Sieben Jahre Pulse In den USA sowie auch in Deutschland gedenkt man den 49 Todesopfern.

ms - 12.06.2023 - 07:00 Uhr
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Heute vor sieben Jahren stürmte Omar Mateen in den Nachtclub „Pulse“ in Florida und erschoss 49 LGBTI*-Menschen, weitere 53 Clubbesucher wurden teils lebensgefährlich verletzt. Bis heute gilt der Anschlag als das folgenschwerste Attentat gegen die LGBTI*-Community. Weltweit gedenken heute Menschen den 49 Opfern, auch in Deutschland will man mit Schweigeminuten und einer Gedenkveranstaltung darin erinnern.

Wut auf Homosexuelle

Der Attentäter Mateen bekannte sich noch in der Nacht zur Terrororganisation Islamischer Staat. Knapp drei Stunden später stürmten Polizisten den Club und erschossen nach einer Geiselnahme in den Toilettenräumen den Täter. Mateens Vater erklärte später NBC News, sein Sohn sei sehr wütend auf Homosexuelle gewesen, nachdem er Monate zuvor zwei küssende Männer in Miami gesehen habe. Das Attentat schockiert bis heute die LGBTI*-Community weltweit, 2021 wurde am Platz des Nachtclubs ein Nationales Denkmal errichtet, um an die 49 ermordeten Menschen zu erinnern.  

Hassgewalt steigt wieder an – in den USA und der BRD!

In Deutschland wird es heute unter anderem in Hessen eine Gedenkveranstaltung geben. Hessens Sozialminister Kai Klose ist der Gedenktag deswegen auch besonders wichtig, weil er mit Sorge auf die jüngsten Entwicklungen sowohl in den USA wie aber auch in der Bundesrepublik blickt: „Auch in Deutschland steigt die Zahl der queerfeindlichen Straftaten seit Wochen. Wir stellen uns dem Hass gegen die Regenbogen-Community auch in diesem Jahr gemeinsam mit unseren amerikanischen Freunden entgegen. Menschen mussten wegen ihrer sexuellen Orientierung und geschlechtlichen Identität sterben, nur weil sie liebten, wen sie liebten. Diese Tat war ein Hassverbrechen, das sich gegen Unterschiedlichkeit, Vielfalt und die Menschlichkeit richtete – und damit gegen uns alle!“

Forderung nach mehr Einsatz gegen Hass und Intoleranz

US-Generalkonsul Norman Thatcher Scharpf erklärte zum Gedenken in Deutschland: „In Zeiten, in denen unsere gemeinsamen demokratischen Werte wie Vielfalt, Inklusion und die Achtung der grundlegenden Menschenrechte bedroht sind, ist es besonders wichtig, sich an die Tragödie in Orlando, Florida, im Jahr 2016 zu erinnern. Dort verloren 49 unschuldige Menschen ihr Leben aufgrund von Intoleranz und ideologischer Verblendung. Während wir der Opfer gedenken, müssen wir auch ihr Andenken ehren, indem wir uns verpflichten, jeden Tag gegen alle Formen von Hass, Diskriminierung und Intoleranz einzutreten. Alle Menschen verdienen es, mit Würde und Respekt behandelt zu werden, unabhängig davon, wer sie sind, wie sie aussehen oder wen sie lieben. Wenn LGBTQI+ und andere marginalisierte Gruppen ihr Leben nicht in Sicherheit und Freiheit leben können, kann niemand frei sein.“

Alltägliche Vorfälle von Ausgrenzung

Seit 2016 ist es sowohl in Amerika wie aber auch anderenorts wie beispielsweise in Oslo immer wieder zu Attentaten auf LGBTI*-Clubs und Einrichtungen gekommen. Ebenso im Juni jährt sich so beispielsweise zum ersten Mal der Anschlag auf die Gay-Bar “London-Pub“ im norwegischen Oslo, hier wurden zwei Menschen erschossen. Minister Klose betont daher heute besonders: „Angriffe wie in Orlando oder Oslo, aber auch unzählige kleinere und alltäglichere Vorfälle zeigen, wie wichtig es ist, dass wir gemeinsam gegen Hass und Ausgrenzung einstehen. Wir wollen ein Miteinander, das von Vielfalt und Akzeptanz geprägt ist. Denn: Die Würde jedes Menschen ist unantastbar. Das ist eines der höchsten Versprechen, auf dem unsere Gesellschaft gründet und das wollen wir auch hier in Hessen gemeinsam leben.“

Mehr Gewalt, weniger Verständnis für LGBTI*

Der damalige Präsident Barack Obama wie auch sein Nachfolger Joe Biden erklärten in den letzten Jahren auf Gedenkveranstaltungen mehrfach, dass sich so etwas wie in Orlando nicht mehr wiederholen dürfe. In der Realität indes nimmt die hasserfüllte Stimmung gegenüber Schwulen, Lesben und queeren Menschen immer weiter zu und der Kulturkampf wird dabei immer mehr angefeuert, weswegen die Human Rights Campaign deswegen bereits letzte Woche den nationalen Notstand für die LGBTI*-Community in den USA ausrief. Auch in Deutschland nimmt die Gewalt gegenüber LGBTI*-Menschen von Jahr zu Jahr weiter zu, während gleichzeitig die Akzeptanz in der Gesellschaft für die LGBTI*-Community erstmals wieder sinkt. Ein fatales Zusammenspiel.   

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