Direkt zum Inhalt
Segensfeiern für Homosexuelle!
Rubrik

Segensfeiern für Homosexuelle! Ab März 2026 segnet die deutsche katholische Kirche Schwule und Lesben!

ms - 10.03.2023 - 17:42 Uhr

Kommt es zu einer Spaltung zwischen der römisch-katholischen Kirche in Deutschland und der Weltkirche mit Sitz in Rom? Nach der heute getroffenen Entscheidung wird diese Entwicklung immer wahrscheinlicher, auch wenn kein deutscher Bischof bisher das Wort in den Mund nehmen möchte. Die Synodalversammlung hat im Rahmen ihrer Reformpläne heute Nachmittag beschlossen, dass es ab März 2026 offizielle Segensfeiern für homosexuelle Paare geben wird.

Ein Segen für alle Paare, die sich lieben

Ebenso eine Segensfeier können geschiedene heterosexuelle Paare erlangen, die standesamtlich erneut geheiratet haben. Mit einer Mehrheit von knapp 93 Prozent aller Stimmen des Synodalen Weges, zusammengesetzt aus deutschen  Bischöfen und Laien, wurde der Beschluss in Frankfurt am Main verabschiedet. Der Titel des Dokuments lautet passenderweise: „Segensfeiern für Paare, die sich lieben.“ Auch die benötigte Zweidrittelmehrheit der 67 deutschen Bischöfe wurde erreicht – ein besonderes Signal, angesichts der Tatsache, dass auch einige deutsche Bischöfe wie Rainer Maria Woelki aus Köln bis zuletzt gegen jedwedes Reformvorhaben vorgingen und auch der Vatikan mehrfach zur Ordnung rief und alle Reformideen verboten hatte. Weitere Pläne des Synodalen Weges sind unter anderem eine Neudefinition der Sexualmoral und die Einbindung von Frauen ins Priesteramt.

Das Verhalten des Vatikans ist "unbarmherzig bis diskriminierend"

In dem Dokument wird zudem empfohlen, dass die Zeit bis zur Einführung der ersten homosexuellen Segensfeiern ab März 2026 sinnvoll genutzt werden solle, um mit den Bischöfen zusammen alle neuen Dokumente für die besonderen Zeremonien zu erstellen. Ferner hält das Papier fest, dass „eine Weigerung, die Beziehung zweier Menschen zu segnen, die ihre Partnerschaft in Liebe, Verbindlichkeit und Verantwortung zueinander und zu Gott leben wollen“, schlichtweg „unbarmherzig bis diskriminierend“ sei. Eine direkte verbale Attacke Richtung Rom; seit 2021 hatte der Vatikan mehrfach klargestellt, dass es nicht erlaubt sei, homosexuelle Paare zu segnen, da sie gegen die Pläne Gottes verstoßen würden. Wie der Vatikan auf diese direkte Kriegserklärung seitens des Synodalen Weges jetzt reagieren wird, ist völlig offen.

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Homophobe Attacken

Jugendbuchautor erlebt Hass-Welle

Einer der erfolgreichsten deutschsprachigen Jugendbuchautoren Thomas Brezina erlebte homophobe Angriffe nach einem kurzen Video mit seinem Ehemann.
Cold Case in NRW

Mordfall wird neu aufgerollt

Hoffnung in NRW: Eine DNA-Reihenuntersuchung soll jetzt nach neuen DNA-Spuren den Mord an einem schwulen Kellner im Jahr 2003 aufklären.
ESC in der Schweiz

Hitzige Debatten in der Community

Wie willkommen ist LGBTIQ+ wirklich beim Eurovision Song Contest in dieser Woche in Basel? Darüber debattiert aktuell die Schweizer Community.
Anstieg bei Hasskriminalität

Höchststand in Baden-Württemberg

Die Fälle von Hasskriminalität sind 2024 in Baden-Württemberg auf einem neuen Höchststand, besonders betroffen sind Lesben und Schwule.
Die Kraft der Communitys

CSD München beschwört Einheit

Zusammenhalt und ein gemeinsamer Kampf gegen Hass seien notwendiger denn je, so der CSD München. Am 17. Mai ruft der Verein zur Demo auf.
Clinch der Milliardäre

Bill Gates poltert gegen Elon Musk

Harte Kritik von Bill Gates an Milliardärs-Kollege Elon Musk: Mit seiner Sparpolitik im Bereich HIV-Prävention für die US-Regierung "töte er Kinder".
Geldstrafe für Aktivistin

Russlands „LGBTIQ+-Propaganda“

Eine russische Künstlerin wurde jetzt zu einer hohen Haftstrafe verurteilt. Sie habe mit einem Regenbogen-Emoji online "Werbung" für LGBTIQ+ gemacht.
Bitteres Ultimatum

Rauswurf aus dem US-Militär

Nach der Zustimmung des Obersten Gerichtshofs setzt US-Verteidigungsminister Hegseth allen trans* Armee-Mitarbeitern ein Ultimatum bis zum Rauswurf.