Russland sperrt Roblox „Queerer Extremismus“ bei Gaming-Plattform
Russland führt seine Agenda weiter fort, nachdem die Regierung erst in dieser Woche Stephen Kings Literaturklassiker „Es“ verboten hatte, wurde jetzt auch der Zugang zur beliebten Gaming-Plattform Roblox blockiert. Grund sind einmal mehr unter anderem mögliche Inhalte, die Vielfalt und LGBTIQ+ positiv darstellen könnten. Die Sorge um die Sicherheit von Kindern sei groß, die „extremistischen Inhalten“ wie Informationen zu queeren Themen ausgesetzt sein könnten.
Kritik an Freizügigkeit des Gaming-Angebots
Die russische Medienaufsichtsbehörde Roskomnadzor erklärte weiter, Roblox sei von „unangemessenen Inhalten, die die geistige und moralische Entwicklung von Kindern negativ beeinflussen können“, durchsetzt. Besonders problematisch seien neben LGBTIQ+ auch Szenarien, die „Terroranschläge“ simulieren sowie Glücksspielinhalte. Roblox gehört weltweit zu den beliebtesten Multiplayer-Online-Plattformen. Spieler können eigene Spiele erstellen und teilen, was die Regulierung erschwert. Für queere User war das mitunter eine Möglichkeit der Kommunikation und Verbundenheit.
Roskomnadzor verwies zudem auf Berichte im Bereich LGBTIQ+ auf mögliche sexuelle Belästigungen von Kindern und das Teilen intimer Bilder auf der Plattform. Das digitale Angebot stand allerdings bereits in mehreren Ländern in der Kritik: In der Türkei ist sie ebenso wegen Kindersicherheitsbedenken gesperrt, und 2023 sorgte ein Fall in Singapur für Schlagzeilen, bei dem ein selbstradikalisierter Teenager Server mit ISIS-Themen nutzte.
Plattform betont Sicherheitsmaßnahmen
Ein Roblox-Sprecher betonte, dass das Unternehmen die Gesetze in seinen Märkten respektiere und die Plattform einen „positiven Raum“ für Lernen biete. „Wir engagieren uns sehr für Sicherheit und haben eine umfassende Reihe proaktiver und präventiver Sicherheitsmaßnahmen, die darauf ausgelegt sind, schädliche Inhalte auf unserer Plattform zu erkennen und zu verhindern“, sagte der Sprecher gegenüber der BBC. In diesem Monat kündigte Roblox außerdem an, dass Kinder künftig nicht mehr mit erwachsenen Fremden chatten dürfen – eine Reaktion auf langanhaltende Kritik an der Netzwerkfunktion der Plattform.
Letzten Monat verklagte bereits Texas’ Generalstaatsanwalt Ken Paxton die Plattform wegen des „krassen Ignorierens“ von Sicherheitsgesetzen und des „Täuschens von Eltern“ über die Gefahren für Kinder – der Fokus hier dürfte dabei auf LGBTIQ+ liegen. Paxton fiel in den USA immer wieder mit queerfeindlichen Aktionen auf, unter anderem wollte er Melderegister für alle trans* Menschen im US-Bundesstaat einführen und arbeitete an diversen Anti-LGBTIQ+-Gesetzen mit.