Reisewarnung für HIV-Positive Rund 70 Länder weltweit haben Einreisebeschränkungen für Menschen mit HIV!
Die britische Wohltätigkeitsorganisation Aidsmap hat ihren neusten Report für internationale Reisen für Menschen mit HIV herausgegeben – und spricht für einige Regionen Reisewarnungen aus. Einige Länder beschränken dabei die Einreisemöglichkeiten für HIV-Positive immer mehr, mancherorts gibt es sogar Einreiseverbote, anderenorts gelten besondere Regelungen je nach Dauer des Aufenthalts. Die Informationen wurden in Zusammenarbeit mit der Deutschen Aidshilfe, der European AIDS Treatment Group sowie der International AIDS Society zusammengestellt.
Einige Länder beenden Diskriminierung von HIV-Positiven
Die gute Nachricht vorab: Die Zahl der Länder, die die Einreise von Menschen mit HIV beschränken, ist in den letzten Jahren zurückgegangen. Viele Länder stellten inzwischen klar, dass der HIV-Status einer Person keinen Einfluss mehr darauf hat, ob jemand einreisen, bleiben oder arbeiten darf. Die meisten Länder verlangen auch keine medizinischen Tests für kurz- oder langfristige Aufenthalte mehr.
Komplexe Regeln und Beschränkungen
Komplizierter wird es in jenen Ländern, die Regularien für Menschen mit HIV haben. „Die Reisebeschränkungen für Menschen mit HIV sind komplex und von Land zu Land unterschiedlich. Die Vorschriften können sich schnell und ohne große Vorankündigung ändern. Nicht alle Länder haben spezielle Einwanderungsgesetze in Bezug auf HIV, aber die Angabe Ihres HIV-Status kann trotzdem manchmal zu Problemen führen“, so die HIV-Organisation. Einige Länder verlangen einen HIV-Test nur abseits eines klassischen Urlaubs, andere direkt bei Einreise oder sogar vorab bei der Beantragung eines Visums beispielsweise.
Länder mit HIV-Richtlinien
Regularien ganz unterschiedlicher Ausprägung gibt es aktuell für Reisen in die USA, nach Kanada, Honduras, Nicaragua, Paraguay, Kuba, die Dominikanische Republik, die Turks- und Caicosinseln, die Jungferninseln, Äquatorialguinea, Mauritius, die Seychellen, der Sudan, Algerien, Bahrain, Ägypten, Israel, Kuwait, Libanon, Oman, Katar, Saudi-Arabien, Syrien, Zypern, Russland, Bosnien, Aserbaidschan, Slowakei, Ungarn, Kasachstan, Kirgisistan, Usbekistan, Malediven, Salomon-Inseln, Marshall-Inseln, Australien, Neuseeland, Papua-Neuguinea und Samoa.
Die Richtlinien reichen von dem schlichten Nachweis über die Mitnahme von HIV-Medikamenten bis hin zu detaillierten Belegen, dass Menschen mit HIV im Stande sind, mögliche Behandlungen im Reiseland selbst bezahlen zu können. In anderen Fällen muss eine generelle Verzichtserklärung unterzeichnet werden, dass HIV-positive Urlauber keine medizinischen Leistungen in Anspruch nehmen werden.
Einreiseverbote und ungewisse Regularien
Für Aruba, Belize, Nicaragua, Surinam, Kaimaninseln, Montserrat, St. Kitts und Nevis, St. Vincent, den Grenadinen, Angola, São Tomé, Prinicipe, Katar, Tunesien, Malaysia, Sri Lanka, Tonga, Französisch-Polynesien und Kiribati sind die Bestimmungen unklar oder nicht eindeutig. Die Organisation rät dazu, sich bei den jeweiligen Botschaften aktuell zu erkundigen.
Gar nicht einreisen dürfen Menschen mit HIV nach Jordanien, den Iran, den Irak, in die Vereinigten Arabischen Emirate, den Jemen, Nordkorea, Brunei und Bhutan, auch nicht für einen kurzen Aufenthalt. Es gibt jedoch keine Beschränkungen, wenn man als Flugpassagier auf der Durchreise durch Dubai ist.
Sonderfall China
In China gab es früher ein Verbot für Kurzzeitbesucher mit HIV, das gilt zwar nicht mehr, trotzdem raten HIV-Organisationen eindringlich dazu, dass man seinen positiven HIV-Status nicht auf den Visumantragsformularen angibt. Ebenso sehr vorsichtig sollte man mit freiwilligen Statuserklärungen wie dem Tragen von roten Bändern (Aidsschleife) sein.
Reisebeschränkungen können sich schnell ändern!
Alle vier HIV-Organisationen betonen dabei die Wichtigkeit, sich auch kurz vor der Abreise noch einmal über die aktuelle Lage vor Ort zu informieren: „Reisebeschränkungen für Menschen mit HIV können sich schnell ändern und müssen daher vor jeder Reise überprüft werden. In Ländern, in denen die Beschränkungen erst kürzlich geändert wurden, sollten Sie besonders vorsichtig sein, wenn Sie über Ihren HIV-Status sprechen.“