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Schwere Ausschreitungen bei Parade in Odessa
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Pride in der Ukraine Schwere Ausschreitungen bei Parade in Odessa

co - 01.09.2021 - 13:00 Uhr

Am vergangenen Wochenende fand in der ukrainischen Küstenstadt Odessa die wegen Corona auf Ende August verschobene Pride statt. Dabei stieß die Polizei mit der rechtsradikalen Gegendemonstration zusammen. Dutzende LGBTI*-feindlichen Personen wurden verhaftet.

Das Geschehen auf der Veranstaltung

Die Pride am Samstag wurde von einer Gruppe von LGBTI*-feindlichen Gegendemonstranten der rechtsextremen Gruppierung Tradition und Ordnung gestört. Der Beginn der Pride-Veranstaltung musste aus Sicherheitsgründen um mehr als eine Stunde verschoben werden. Die Polizei versuchte, die mehreren hundert LGBTI*-Demonstrierenden vor den äußerst gewalttätigen Extremisten zu schützen. Wie die Polizei laut Radio Svoboda behauptet, griffen schließlich einige junge Personen grundlos die Polizei an. Dabei wurden mindestens 29 Beamt*innen verletzt. Die LGBTI*-Demo versuchte derweil, den Angreifern den Weg abzuschneiden.

Verhaftungen und Anklagen

Zum Ende des Marsches konnte die Polizei schließlich insgesamt 51 Personen festnehmen. Diese wurden allesamt wegen Gewalt gegen Polizist*innen, Unruhestiftung und Hooliganismus angeklagt. Die Organisator*innen der Pride fordern, dass die diejenigen, die auf LGBTI*-Demonstrierende losgingen, ebenso wegen psychischer und physischer Gewalt gegen ukrainische Bürger*innen bestraft werden. Außerdem bemängelten sie die aus ihrer Sicht unzureichenden Schutzmaßnahmen der Polizei – diese habe nämlich laut Informationen von PinkNews einfach nur „herumgestanden“, als die Pride-Teilnehmer*innen mit Eiern und Tränengas beworfen wurden. In der Ukraine gibt es zwar ein Diskriminierungs-Verbot, aber keine anerkannten gleichgeschlechtlichen Partnerschaften oder weitere LGBTI*-Rechte.

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