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PrEP in der Schweiz

PrEP in der Schweiz Bis 2030 wollen die Eidgenossen HIV-Neu-Infektionen auf Null setzen

ms - 02.07.2024 - 15:00 Uhr
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Ähnlich wie viele andere Länder weltweit hat sich auch die Schweiz nun vorgenommen, Neu-Infektionen mit HIV bis ins Jahr 2030 im Land auf Null zu fahren. Dafür hat der Bundesrat im November letzten Jahres beschlossen, dass wie in Deutschland die Kosten für die Prä-Expositionsprophylaxe (PrEP) ab dieser Woche von der Krankenpflegeversicherung übernommen werden. Zuletzt stieg die Zahl der Neu-Infektionen von STI binnen eines Jahres stark an

Ein erster guter Schritt

Erschwinglich wird die PrEP damit für alle Personen mit einem „erhöhten Risiko“, darunter fallen Menschen mit wechselnden Sexualpartnern wie generell auch schwule und bisexuelle Männer. Die großen HIV-Beratungseinrichtungen in der Schweiz wie der Checkpoint Zürich oder auch die Aids-Hilfe befürworten diesen Schritt ausdrücklich. 

Trotzdem bedürfe es auch weiterhin zusätzlich ergänzende Angebote, beispielsweise, wenn bei Jugendlichen die Krankenpflegeversicherung noch über die Eltern mitläuft und diese nichts über die ausgelebte Sexualität des Sprösslings erfahren dürfen. Dazu müssten auch einfache und niederschwellige Testangebote ausgebaut werden. Laut dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) sind hier die Hürden gerade für Homosexuelle oftmals noch zu hoch, immer wieder kommt es nach wie vor auch zu Stigmatisierung und Diskriminierung. 

Mehr STI-Informationen 

Begleitet wird die Einführung der PrEP als Krankenpflegeleistung mit einem Informationsprogramm (Naps), das verstärkt auf übertragbare Infektionen und Geschlechtskrankheiten (STI) hinweisen soll – ein besonderer Fokus liegt dabei auf schwule Männer, Drogenkonsumenten, Sexarbeiter, Häftlinge sowie auch generell auf Jugendliche.  

In Deutschland gibt es die PrEP auf Kassenrezept seit September 2019. Aktuell rund 40.000 Menschen, größtenteils schwule und bisexuelle Männer, nehmen die PrEP in der Bundesrepublik regelmäßig ein. Zum Jahreswechsel 2024 gab es für mehrere Monate massive Lieferengpässe, die erst im Frühjahr schrittweise behoben werden konnten.   

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