Direkt zum Inhalt
PrEP bleibt Kassenleistung
Rubrik

PrEP bleibt Kassenleistung Positive Nachricht für sexuell aktive schwule Männer: Die PrEP bleibt für alle erschwinglich!

ms - 13.11.2023 - 15:00 Uhr

Gute Nachrichten für PrEP-Nutzer: Die Kostenübernahme der medikamentösen HIV-Präexpositionsprophylaxe für gesetzlich Versicherte mit einem sogenannten „substanziellen HIV-Risiko“ wurde erneut verlängert – bis Ende 2025 werden die Kosten dafür nun erneut vollständig von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Darauf haben sich die Kassenärztliche Bundesvereinigung und der GKV-Spitzenverband im Be­wertungsausschuss verständigt.

Kassen übernehmen weiter die Kosten

Erstmals seit September 2019 hatten die Krankenkassen die PrEP-Kosten für Menschen mit erhöhtem HIV-Ansteckungsrisiko übernommen – ursprünglich hatte der Bewertungsausschuss die extrabudgetäre Vergütung dabei allerdings zunächst für zwei Jahre festge­legt. 2021 dann wurden die Übernahme der Leistungen um zwei Jahre erstmals verlängert – dieser Schritt erfolgte nun erneut. Neu wird aber Januar 2024 allerdings sein, dass die Kontrolle im Rahmen der PrEP über eine Pauschale vergütet wird.

32.000 PrEP-Nutzer in Deutschland

Eine gute Nachricht gerade für schwule und bisexuelle Männer – sie gehören bis heute zur Hauptgruppe der Personen, die die PrEP regelmäßig einnimmt. Aktuell nutzen rund 32.000 Menschen in Deutschland die PrEP, rund 99 Prozent davon sind Männer, wie das Epidemiologische Bulletin für 2023 festgehalten hat. Basis der Daten ist die halbjährliche Befragung von 29 HIV-Schwerpunktzentren in Zusammenarbeit mit dem Robert-Koch-Institut.

Dabei zeigt sich auch, dass die PrEP tatsächlich wirkt – von den rund 12.500 Männern, die Patienten in den HIV-Schwerpunktzentren sind, erkrankten nach einer PrEP-Einleitung gerade einmal acht Personen, das entspricht einer Quote von 0,06 Prozent. In einem Fall dürfte eine längere PrEP-Einnahme-Unterbrechung ursächlich an der Infektion gewesen sein, in den sieben anderen Fällen hält die Studie fest, dass die Männer sich offenbar nicht korrekt an die zeitliche Einnahmevereinbarung mit ihrem Facharzt gehalten haben.

Probleme mit der PrEP

Kritik gibt es indes immer wieder, weil die PrEP bis heute nicht flächendeckend möglichen Interessenten in Deutschland zur Verfügung gestellt werden kann – viele Ärzte gerade im kleinstädtischen oder ländlichen Raum scheuen so noch die verpflichtenden und kostenintensiven Zusatzqualifikationen, bevor sie die PrEP überhaupt verschreiben dürfen. Zudem ist jeder dritte schwule Mann der Auffassung, dass die Einnahme der PrEP einen Imageschaden verursachen könnte.  

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Homo-Ehen in Europa

EU stärkt Rechte Homosexueller

EU-Mitgliedsstaaten müssen Homo-Ehen anerkennen, erklärte jetzt der Generalanwalt des Europäischen Gerichtshofs. Ein finales Urteil folgt noch 2025.
Datenleck bei Gay-Dating-App

Betroffen sind über 50.000 Profile

Erneut ein massives Datenleck bei einer Dating-App, dieses Mal betroffen war eine App für Gay Daddys. Frei einsehbar waren über 50.000 Profile!
Kampf für Gerechtigkeit

Klage gegen Trinidad und Tobago

Trinidad und Tobago hat diese Woche wieder ein Verbot von Homosexualität eingeführt. Nun soll Großbritannien das Gesetz aus der Kolonialzeit stoppen.
Kinderwunsch in Griechenland

Neue Regeln für Leihmutterschaften

Mit einer neuen Gesetzgebung sollen in Griechenland schwule Paare von einer Leihmutterschaft ausgeschlossen werden, lesbische Paare nicht.
Auslaufmodell Kirche?

Erstmals mehr Konfessionslose

Auslaufmodell Kirche: In Deutschland gibt es seit 2024 erstmals mehr religionsfreie Menschen als Katholiken und Protestanten.
Anschlagspläne auf Pride

Anklage von drei Heranwachsenden

Drei mutmaßliche junge Islamisten wurden jetzt angeklagt, 2023 ein Attentat auf die Regenbogenparade in Wien geplant zu haben.
Tod im SM-Appartement

Schwuler Mann stirbt in Berlin

Ein 47-jähriger Mann starb am Montagabend in einem SM-Appartement in Berlin, sein Freund alarmierte den Notarzt. Die genauen Umstände sind noch unklar
Diversität in Deutschland

US-Regierung befragt deutsche Firmen

Die US-Regierung fordert jetzt von deutschen Firmen das Ende von Diversitäts-Programmen und die Beschneidung von trans* Rechten.