PrEP bleibt Kassenleistung Positive Nachricht für sexuell aktive schwule Männer: Die PrEP bleibt für alle erschwinglich!
Gute Nachrichten für PrEP-Nutzer: Die Kostenübernahme der medikamentösen HIV-Präexpositionsprophylaxe für gesetzlich Versicherte mit einem sogenannten „substanziellen HIV-Risiko“ wurde erneut verlängert – bis Ende 2025 werden die Kosten dafür nun erneut vollständig von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Darauf haben sich die Kassenärztliche Bundesvereinigung und der GKV-Spitzenverband im Bewertungsausschuss verständigt.
Kassen übernehmen weiter die Kosten
Erstmals seit September 2019 hatten die Krankenkassen die PrEP-Kosten für Menschen mit erhöhtem HIV-Ansteckungsrisiko übernommen – ursprünglich hatte der Bewertungsausschuss die extrabudgetäre Vergütung dabei allerdings zunächst für zwei Jahre festgelegt. 2021 dann wurden die Übernahme der Leistungen um zwei Jahre erstmals verlängert – dieser Schritt erfolgte nun erneut. Neu wird aber Januar 2024 allerdings sein, dass die Kontrolle im Rahmen der PrEP über eine Pauschale vergütet wird.
32.000 PrEP-Nutzer in Deutschland
Eine gute Nachricht gerade für schwule und bisexuelle Männer – sie gehören bis heute zur Hauptgruppe der Personen, die die PrEP regelmäßig einnimmt. Aktuell nutzen rund 32.000 Menschen in Deutschland die PrEP, rund 99 Prozent davon sind Männer, wie das Epidemiologische Bulletin für 2023 festgehalten hat. Basis der Daten ist die halbjährliche Befragung von 29 HIV-Schwerpunktzentren in Zusammenarbeit mit dem Robert-Koch-Institut.
Dabei zeigt sich auch, dass die PrEP tatsächlich wirkt – von den rund 12.500 Männern, die Patienten in den HIV-Schwerpunktzentren sind, erkrankten nach einer PrEP-Einleitung gerade einmal acht Personen, das entspricht einer Quote von 0,06 Prozent. In einem Fall dürfte eine längere PrEP-Einnahme-Unterbrechung ursächlich an der Infektion gewesen sein, in den sieben anderen Fällen hält die Studie fest, dass die Männer sich offenbar nicht korrekt an die zeitliche Einnahmevereinbarung mit ihrem Facharzt gehalten haben.
Probleme mit der PrEP
Kritik gibt es indes immer wieder, weil die PrEP bis heute nicht flächendeckend möglichen Interessenten in Deutschland zur Verfügung gestellt werden kann – viele Ärzte gerade im kleinstädtischen oder ländlichen Raum scheuen so noch die verpflichtenden und kostenintensiven Zusatzqualifikationen, bevor sie die PrEP überhaupt verschreiben dürfen. Zudem ist jeder dritte schwule Mann der Auffassung, dass die Einnahme der PrEP einen Imageschaden verursachen könnte.