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Notstand Affenpocken
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Notstand Affenpocken WHO fordert mehr Prävention gegen Viruserkrankung

ms - 17.02.2023 - 14:00 Uhr

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat jetzt bei ihrer vierten Sitzung des Notfallausschusses den offiziellen Notstand bei den Affenpocken erneut bestätigt und damit aufrecht erhalten. Drei wesentliche Forderungen hat die Fachbehörde für weltweite Gesundheit dabei formuliert: Die betroffenen Staaten müssen die epidemiologische Überwachung weiter vorantreiben. Die Präventions- und Vorsorgemaßnahmen wie Impfungen müssen ausgebaut werden, zudem sollte Mpox dauerhaft in Programme für die sexuelle Gesundheit, HIV und STI integriert werden. Zuletzt gelte es, den Bereich Forschung weiter zu stärken.

Impfung kann auch nach Infizierung helfen

Die WHO bestätigt damit die Aussagen der Deutschen Aidshilfe (DAH), die zuletzt Anfang dieses Jahres erklärt hatte, dass die Mpox-Epidemie keineswegs vorbei sei, das Virus sei „gekommen, um zu bleiben“. Die WHO schließt sich jetzt den Empfehlungen der DAH an, die festhalten, dass vor allem Risikogruppen wie schwule und bisexuelle Männer eine zweifache Impfung umsetzen sollten, um bestmöglich gegen das Virus geschützt zu sein. Seit dem Ausbruch der Affenpocken außerhalb Afrikas seit Mai letzten Jahres waren beinahe ausschließlich schwule Männer aufgrund von Sexualkontakten infiziert worden. Anfang dieser Woche hatte zuletzt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung in Zusammenarbeit mit dem Robert Koch-Institut die neusten Informationen über Mpox in einer Informationsbroschüre zusammengefasst. Ein Aspekt dabei: Auch direkt nach dem Kontakt mit einer infizierten Person kann eine Impfung eine Neu-Infektion eindämmen oder den Verlauf abmildern.

Dunkelziffer bei Mpox-Fällen

Die Kernaussage der WHO ist so auch: Man sei erfreut darüber, dass die Zahl der Neu-Infizierten in allen Ländern massiv gesunken sei – auch in Deutschland gibt es immer weniger neue Fälle, teilweise sogar binnen einer Woche keine einzige gemeldete Neu-Erkrankung. Trotzdem sei es nach Angaben der WHO wichtig, die Viruserkrankung weiterhin ernst zu nehmen, noch dazu, da die WHO davon ausgeht, dass nicht alle Fälle offiziell auch gemeldet werden: „Der Ausschuss ist der Ansicht, dass die Erkennung und Meldung bestätigter Krankheitsfälle in einigen Regionen wahrscheinlich zu niedrig angesetzt sind. Der Ausschuss prüft daher verschiedene Optionen, um die Aufmerksamkeit und die Ressourcen für die Bekämpfung des Ausbruchs aufrechtzuerhalten, und empfahl, den internationalen öffentlichen Gesundheitsnotstand (PHEIC) aufrechtzuerhalten und gleichzeitig Pläne zur Integration von Mpox-Prävention, -Vorbereitung und -Reaktion in die nationalen Überwachungs- und Kontrollprogramme, auch für HIV und andere sexuell übertragbare Infektionen, zu prüfen.“

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