Direkt zum Inhalt
Mehr Diskriminierungsschutz!
Rubrik

Mehr Diskriminierungsschutz! Verbindliche Standards im Kampf gegen Diskriminierung in der EU!

ms - 16.06.2023 - 11:00 Uhr

Der Rat für Beschäftigung, Sozialpolitik, Gesundheit und Verbraucherschutz (EPSCO) der Europäischen Union in Luxemburg hat sich jetzt zusammen mit der Mehrheit der EU-Mitgliedsstaaten auf eine europaweite Stärkung von Gleichbehandlungsstellen verständigt.  

Dabei wurden zwei wesentliche Aspekte als Richtlinien festgelegt. Ziel dieser Vorschläge sind verbindliche Standards für die Unabhängigkeit, Ressourcenausstattung und Kompetenzen nationaler Gleichbehandlungsstellen. Bislang waren diese in der EU sehr unterschiedlich ausgestaltet. Der Schritt könnte gerade auch für LGBTI*-Menschen erhebliche Verbesserungen in ihren jeweiligen Ländern mit sich bringen, wenn es darum geht, Diskriminierung weiter abzubauen.

Klare Strukturen im Umgang mit LGBTI*-Menschen

Der erste, sogenannte „Diversity“-Richtlinienvorschlag setzt Standards für Gleichbehandlungsstellen in diversen Bereichen fest, darunter fallen die ethnische Herkunft, der Beruf, die Religion oder Weltanschauung, das Alter, eine Behinderung und auch die „sexuelle Identität“. Der zweite Richtlinienvorschlag „Gender“ will Standards im Bereich Chancengleichheit von Frauen und Männern in Arbeits- und Beschäftigungsfragen verbindlich festsetzen.

Deutschland kann besser werden!

Bundesministerin Lisa Paus erklärte dazu: „Die Richtlinienvorschläge sind ein gutes Signal für mehr Schutz vor Diskriminierung in Europa. Wenn Gleichbehandlungsstellen überall in der EU finanziell gut ausgestattet werden, unabhängig in ihrer Tätigkeit sind und mehr Befugnisse erhalten, können von Diskriminierung betroffene Menschen besser beraten und effektiver geschützt werden. In der Bundesrepublik übernimmt diese Aufgabe mit Erfolg die Antidiskriminierungsstelle des Bundes. Doch auch Deutschland kann besser werden bei Prävention, Beratung und Rechtsdurchsetzung.“

Der Entscheidung vorausgegangen war eine Studie der EU, die festgestellt hatte, dass der Schutz vor Diskriminierung in der Union sehr ungleich aufgestellt ist. Der „Diversity“-Richtlinienvorschlag bedarf jetzt nur noch der Zustimmung des Europäischen Parlaments bedarf, während der „Gender“-Richtlinienvorschlag noch zwischen Rat, Europäischer Kommission und Europäischem Parlament verhandelt werden wird.

Auch Interessant

Weltaidstag

Gedenken und aktiv werden!

Erneut gedenken wir am Weltaidstag den Millionen Menschen, die an Aids gestorben sind. Doch genauso wichtig ist der Einsatz gegen Stigmatisierung heute
Eskalation in Äthiopien

Verbot von Menschenrechtsverbänden

Die Lage für Homosexuelle in Äthiopien spitzt sich weiter zu, drei Anlaufstellen wurden jetzt verboten. Trotz Protesten schweigt die Bundesregierung.
Angst in der Community

Social-Media-Sperre in Australien

Große Angst in Down Under: Werden LGBTI*-Jugendliche in Australien mit dem beschlossenen Verbot von Social-Media für Minderjährige im Stich gelassen?
Kampf gegen das Virus

UNAIDS betont Menschenrechtsfragen

Diskriminierung und die Kriminalisierung von Homosexuellen lässt in 28 Ländern weltweit die HIV-Neu-Infektionen wieder ansteigen, so UNAIDS.
Ende des Queer-Beauftragten?

AfD stellt Antrag im Bundestag

Die AfD fordert die Abschaffung des Amtes des Queer-Beauftragten. Lehmann leiste keinen Beitrag für eine "familienfreundliche Gesellschaft“.
Troye Sivans One-Night-Stand

Lobpreisung des Quickies

Popsänger Troye Sivan gewinnt drei australische Aria Awards und rät seinen Fans zu sexuellen Abenteuern und One-Night-Stands.
Kritik an queeren Verbänden

US-Vereine seien parteiisch und Amateure

Der erste schwule Präsidentschaftskandidat der US-Geschichte Fred Karger kritisierte jetzt scharf queere US-Vereine: Zu parteiisch und amateurhaft!