"Machtwort" des Kanzlers Ohne Israel sollte Deutschland 2026 laut Merz nicht beim ESC teilnehmen
Der Streit um die Teilnahme von Israel beim Eurovision Song Contest 2026 in Wien eskaliert weiter – mehrere Länder drohten einen Boykott an, wenn dem Land die Teilnahme nicht verweigert wird. Inzwischen hat die verantwortliche Europäische Rundfunkunion (EBU) ein Voting aller Mitgliedsländer für November angesetzt. Für Deutschland bezog jetzt erstmals Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) Stellung und sprach von einem „Skandal“.
Klare Haltung von Merz
In der Talkshow Caren Miosga betonte Merz jetzt, dass Deutschland Konsequenzen ziehen müsse, wenn Israel tatsächlich ausgeschlossen werden würde. Miosga fragte nach, ob die Bundesrepublik dann auf die Teilnahme verzichten solle. „Das würde ich befürworten. Ich halte es für einen Skandal, dass darüber überhaupt diskutiert wird. Israel gehört dazu“, so die klare Antwort des Bundeskanzlers.
Zuvor hatte sich der in diesem Jahr verantwortliche SWR eher zurückhaltend geäußert und betont, dass der ESC ein Musikwettbewerb veranstaltet von den Rundfunkstationen der Länder sei, kein Wettbewerb der Regierungen. Auch im jüngsten ARD-Deutschlandtrend spricht sich inzwischen eine Mehrheit von 65 Prozent der Bundesbürger dafür aus, Israel teilnehmen zu lassen. Auch Gastgeberland Österreich hatte sich bereits klar positioniert und betont, dass das Land zum ESC dazugehöre.
Boykottaufrufe beim ESC
Seit September eskaliert die Situation schrittweise immer mehr, mehrere Länder wie Spanien, Irland, die Niederlande, Slowenien und Island betonten die „anhaltenden und entsetzlichen Verluste an Menschenleben in Gaza” und drohten mit einem Boykott des internationalen Musikwettbewerbs. Andere Länder wie Italien, Norwegen, San Marino und Dänemark hatten sich für Israel stark gemacht. Der israelische TV-Sender Kan bekräftigte zudem, 2026 am ESC teilnehmen zu wollen.