Direkt zum Inhalt
Abstimmung über Israel

Abstimmung über Israel Kommt es zu einer schweren Krise beim ESC?

ms - 26.09.2025 - 11:30 Uhr
Loading audio player...

Darf Israel 2026 am Eurovision Song Contest in Wien teilnehmen oder nicht? Diese Frage entzweit aktuell immer mehr europäische Länder und könnte zu einer schweren Krise in der ESC-Geschichte führen. Nachdem sich mehrere Länder sowohl dafür wie auch dagegen ausgesprochen haben, will die verantwortliche Europäische Rundfunkunion (EBU) in einer Sondersitzung im November nun offenbar darüber abstimmen lassen.

Digitale Abstimmung

Laut der österreichischen Nachrichtenagentur APA war eine Einigung intern offenbar bisher nicht geglückt. In der virtuellen Sondersitzung soll deswegen final geklärt werden, wie im Fall Israel weiter verfahren wird: „Wir können bestätigen, dass der Vorstand der Europäischen Rundfunkunion einen Brief an die Generaldirektoren aller unserer Mitglieder geschickt hat, in dem er sie darüber informiert, dass eine Abstimmung über die Teilnahme am Eurovision Song Contest 2026 im Rahmen einer außerordentlichen Sitzung der EBU-Generalversammlung stattfinden wird, die Anfang November online abgehalten wird. Derzeit haben wir nichts Weiteres hinzuzufügen“, so die EBU auf Anfrage der Deutschen Presse Agentur. 

Zerreißprobe für Musikwettbewerb

Seit September eskaliert die Situation Schritt für Schritt beim ESC, inzwischen haben mehrere Länder erklärt, den internationalen Musikwettbewerb 2026 boykottieren zu wollen, wenn Israel die Teilnahme erlaubt wird – darunter sind Spanien, Irland, die Niederlande, Slowenien und Island sowie möglicherweise auch Belgien und Frankreich. Sie betonten die „anhaltenden und entsetzlichen Verluste an Menschenleben in Gaza” als Begründung. 

Gegen einen solchen Schritt sprachen sich Gastgeberland Österreich sowie wohl auch Italien, Norwegen, San Marino und Dänemark aus. Deutschland hat sich vorsichtig auch gegen ein Boykott ausgesprochen, der verantwortliche SWR betonte, dass der ESC ein Musikwettbewerb der einzelnen Rundfunkanstalten der Länder ist, kein Wettbewerb zwischen Regierungen. Der israelische TV-Sender Kan hat inzwischen erklärt, 2026 am ESC teilnehmen zu wollen. Nach dem Online-Voting jetzt im November haben alle Länder dann bis Anfang Dezember final Zeit zu entscheiden, ob sie teilnehmen werden oder nicht – die EBU hat dazu extra erstmalig in diesem Jahr die Deadline für die Bewerbungen nach hinten verschoben. 

Anzeige
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Strafe, weil er CSD zuließ?

Anklage gegen Gergely Karácsony

Der Bürgermeister von Budapest sieht sich mit strafrechtlichen Ermittlungen konfrontiert, weil er die Pride-Parade im Juni 2025 ermöglicht hat.
Vorurteile im Kampf gegen HIV

Religiöser Hass in Uganda

Christliche Kirchen verhindern aus Homophobie in Uganda die Unterstützung von Menschen mit HIV, wie die jüngste UNAIDS-Studie belegt.
Rollback in Arlington

Ende bei Antidiskriminierungsschutz

Die erste Stadt in den USA, Arlington, hat jetzt die LGBTIQ+-Antidiskriminierungsgesetze aufgehoben. Eine Entwicklung mit landesweiter Signalwirkung.
Homosexuelle als Bedrohung

Neue Stigmata in Malaysia

Der größte islamische Jugendverein in Malaysia erklärte homosexuelle Menschen zur Bedrohung und fordert weitere Restriktionen gegen die Community.
Asyl für queere Flüchtlinge

Neues Zentrum in Amsterdam

In Amsterdam soll ein neues Asylzentrum nur für queere Flüchtlinge und alleinstehende Frauen entstehen.
Kontenlöschungen bei Meta

Queere Gruppen und Frauen betroffen

Meta steht massiv in der Kritik, zahlreiche Konten mit queeren Inhalten sowie zu Frauenrechten und Abtreibung gelöscht oder stark zensiert zu haben.
Neue Diskriminierung

Keine HIV-positiven US-Soldaten

Das US-Verteidigungsministerium will HIV-positive Soldaten entlassen. Ob das gelingt, ist derzeit Gegenstand einer juristischen Auseinandersetzung.
Klage gegen Erzbistum Köln

Vorwurf von sexuellem Missbrauch

Ein 70-jähriger Mann hat jetzt das Erzbistum Köln wegen mehrfachem sexuellen Missbrauch in seiner Jugend auf eine Million Euro Schmerzensgeld verklagt
Hassdelikt: Polizei ermittelt

Ein gezielter Tritt gegenLGBTIQ+

Ein Postbote in Belfast wurde entlassen, weil er einen Gartenwichtel in Regenbogenfarben samt Pride-Flagge mutwillig umstieß.