Direkt zum Inhalt
Londons erstes LGBTI*-Kino
Rubrik

Londons erstes LGBTI*-Kino Unnütz oder sinnvoller Vorreiter? Die britische Gay-Community diskutiert!

ms - 19.09.2024 - 15:00 Uhr

Die britische Gay-Community diskutiert in diesen Tagen eifrig über die neuste Errungenschaft in London – die Hauptstadt des Vereinigten Königreiches bekommt sein allererstes LGBTI*-Kino speziell nur für  queere Filme. Unnütz oder doch sinnvoll? 

Ehrung einer lesbischen Filmpionierin 

Der Stadtrat von Southwark erteilte dazu jetzt die finale Genehmigung. Die Köpfe dahinter sind die beiden schwulen Männer Simon Burke und Piers Greenlees, sie wollen das neue Kino mit angeschlossener Cocktailbar noch in diesem Jahr in den Räumlichkeiten des ehemaligen Kinos Bermondsey eröffnen. Einen Namen gibt es auch bereits: „The Arzner“ wird der Filmpalast künftig heißen, benannt nach Dorothy Arzner, einer lesbischen Filmemacherin, die vor mehr als einhundert Jahren als erste Frau bei einem Hollywood-Sprechfilm Regie geführt hat.

Klein aber fein 

Das Kino selbst hat Platz für 50 Menschen, insgesamt finden in den Räumlichkeiten inklusive Bar rund 150 Personen Platz. Man wolle sich bei der Filmauswahl auf Arthouse- und Independent-Filme konzentrieren, so die beiden Macher weiter. Dabei gehen die beiden Männer nicht blindlings an die Sache heran, im letzten Jahr eröffneten sie bereits erfolgreich ein queeres Pub namens The Rising. Die Gelegenheit für das Kino bot sich, nachdem der frühere Kinobetreiber 18 Monate lang keine Miete mehr gezahlt hatte und das Etablissement schlussendlich 2023 schließen musste. 

Debatte in der Community

Bleibt die Frage offen, ob es ein Kino speziell für LGBTI*-Filme überhaupt braucht? Kritiker bemängeln, man cancele sich damit weiter von der restlichen Gesellschaft ab. Kinomacher Burke indes betonte gegenüber der BBC: „Diese Lizenz wird es uns ermöglichen, einen sicheren Raum für alle in einem der am dichtesten mit LGBTI*-Menschen besiedelten Gebiete des Landes zu betreiben. Ein Safe Space für die ganze Community.“ 

Auch Interessant

Comeback der Badehäuser?

San Franciscos Kampf für Gay-Kultur

Lange Zeit eine feste Institution, dann kam das Internet - erleben schwule Badehäuser in San Francisco jetzt ein freudiges Comeback?
SPD-Generalsekretär Miersch

Kampfansage an die CDU

Die SPD hat heute Nachmittag offiziell den 55-jährigen Matthias Miersch zum Nachfolger von Kevin Kühnert ernannt.
Schwules Dating mit KI

Grindr setzt auf Künstliche Intelligenz

Grindr will 2027 eine KI einführen, die Chatverläufe mitliest und Tipps fürs beste Liebes- und Sexdate gibt. Doch wie sicher sind die Daten dann noch?
Klage am US-Supreme Court

Im Fokus stehen queere Jugendliche

Erstmals beschäftigt sich der US-Supreme Court mit der Frage rund um die Vergabe von Pubertätsblockern an Jugendliche. Ein Urteil mit Signalwirkung.
Ein bitteres Urteil

Homophobe US-Christin siegt erneut

Seit 2023 dürfen US-Dienstleister Homosexuelle diskriminieren – die Gerichtskosten für dieses Urteil muss der Steuerzahler nun auch noch bezahlen.
Mehr Rechte für schwule Paare

Taiwan beseitigt Diskriminierung

Ein großer weiterer Schritt für mehr Gleichberechtigung: Taiwan erkennt jetzt auch Homo-Ehen zwischen Chinesen und Taiwanesen an.
Knall in der SPD

Kevin Kühnert tritt zurück

Der schwule SPD- Generalsekretär Kevin Kühnert wirft hin: Mit sofortiger Wirkung trat der 35-Jährige von seinem Amt in der Partei zurück.
Neue Absage an Diversity

Rückzieher bei Autobauer Toyota

Immer mehr US-Firmen sagen Nein zu queeren Diversity-Programmen: Nach Ford, Microsoft, Zoom, Meta, Harley Davidson, Jack Daniel's nun auch Toyota.