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Künstliche Befruchtung

Künstliche Befruchtung Neue Richtlinien für gleichgeschlechtliche Paare in England

ms - 02.11.2023 - 10:00 Uhr
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Die britische Regierung will neue Richtlinien mit Blick auf die künstliche Befruchtung bei gleichgeschlechtlichen Paaren einführen und damit der kostenintensiven Diskriminierung von Schwulen und Lesben ein Ende bereiten. Die bisher gültigen Regeln seien überholt, betonte dabei die parlamentarische Staatssekretärin für Gesundheit Maria Caulfield.

Bisher Mehrkosten für Homosexuelle

Gegenwärtig müssen sich gleichgeschlechtliche Paare, die durch eine wechselseitige In-Vitro-Fertilisation schwanger werden wollen, zunächst einem Screening auf Infektionskrankheiten wie Hepatitis B, Hepatitis C oder Röteln unterziehen. Dieses Screening kann bis zu 1.000 britische Pfund kosten, während sich heterosexuelle Paare nach den derzeitigen Vorschriften diesem Screening nicht unterziehen müssen. Gleichgeschlechtliche Paare mit HIV konnten gar keine In-Vitro-Fertilisation machen. Diese Regelungen sollen jetzt ganz gestrichen werden.

Änderungen auch für HIV-Positive

Konkret bedeutet das, dass gleichgeschlechtliche Paare mit nicht übertragbarem HIV unter der Nachweisgrenze künftig auch In-Vitro-Fertilisation in zugelassenen Kliniken im Vereinigten Königreich durchführen lassen können. Dazu gehört auch die bekannte Spende von Samen- oder Eizellen an Freunde oder Verwandte.

Caulfield erklärte dazu: „Millionen von Paaren träumen davon, Eltern zu werden und Leben in die Welt zu bringen. Doch für viele verwandelt sich diese Freude in unvorstellbaren Schmerz, wenn sie mit Fruchtbarkeitsproblemen zu kämpfen haben. Deshalb ändern wir das Gesetz, damit es für alle funktioniert und möglichst vielen Menschen hilft, schwanger zu werden.“

Gleichberechtigung für schwule und lesbische Paare

Die Leiterin der Abteilung für Politik und Öffentlichkeitsarbeit des Fertility Network UK, Dr. Catherine Hill, erklärte dazu überdies: „Als nationale Wohltätigkeitsorganisation begrüßt Fertility Network UK diese Änderung der Fruchtbarkeitsgesetze, die eine Ungleichbehandlung zwischen Frauen in gleichgeschlechtlichen Paaren, die ihrem Partner im Rahmen einer gegenseitigen IVF eine Eizelle spenden, und heterosexuellen Paaren, die sich einer Fruchtbarkeitsbehandlung unterziehen, beseitigen wird. Der Schritt wird Hunderten von Paaren zugutekommen, darunter gleichgeschlechtlichen männlichen Paaren in einer Leihmutterschaft, gleichgeschlechtlichen weiblichen Paaren, die eine gemeinsame Mutterschaft planen, und solchen, die eine bekannte Spende von einem Freund oder Verwandten mit HIV suchen.“

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