Direkt zum Inhalt
Klare Kante

Klare Kante Hessens Ministerpräsident Rhein fordert Neuwahlen und will Gender-Sprache verbieten

ms - 14.11.2023 - 10:00 Uhr
Loading audio player...

Nachdem sich Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) nach den Landtagswahlen im Oktober von der Koalition mit den Grünen getrennt hat und künftig mit der SPD im Land regieren will, fordert er nun auch Neuwahlen für den Bund. Die Ampel-Koalition stehe seit ihrem Start für „Streit statt Stabilität“ und sei damit das schlechteste Bündnis für Deutschland, so Rhein gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Hat die Ampel noch Rückhalt in der Gesellschaft?

„Die Ampel sollte sich Neuwahlen stellen“, so der Ministerpräsident weiter, um so herauszufinden, ob die Ampel und ihre Politik noch ausreichend Rückhalt in der Bevölkerung hätten. Mit Blick auf die steigenden Umfragewerte seiner eigenen Partei erklärte Rhein weiter, die Menschen suchten nach Lösungen. Er sprach sich daher verstärkt für eine Unionspolitik in Bundesrat und Bundestag aus.

Durch die wahrscheinliche Neubildung der hessischen Regierung ohne Beteiligung der Grünen haben sich auch die Machtverhältnisse im Bundesrat verändert – das Ziel der Ampel, eine Grundgesetzergänzung des Artikels 3 mit Bezug auf die „sexuelle Identität“ durchzusetzen, rückt so beispielsweise zudem in noch weiterer Ferne.

Nein zur Gender-Sprache

Aufsehen erregte Rhein auch mit seiner Ankündigung, in den kommenden Regierungsjahren zeitnah die Gender-Sprache an Bildungseinrichtungen, Behörden sowie auch im öffentlich-rechtlichen Hessischen Rundfunk zu verbieten. „Wir werden festschreiben, dass in staatlichen und öffentlich-rechtlichen Institutionen auf das Gendern mit Sonderzeichen verzichtet wird“, so nach Angaben der BILD-Zeitung die Maxime im Eckpunktepapier von CDU und SPD.

Damit reiht sich Hessen ein in die lange Liste der Bundesländer, die bereits ähnliche Verbote für offizielle staatliche Einrichtungen ausgesprochen haben, darunter unter anderem Sachsen-Anhalt, Thüringen, Berlin, Nordrhein-Westfalen, Hamburg, Schleswig-Holstein oder auch Baden-Württemberg. Mehrere Studien der letzten Jahre zeigten dabei eindrucksvoll auf, dass die Gender-Sprache dabei von der großen Mehrheit der Gesellschaft abgelehnt wird, auch mehrheitlich von Lehrern oder der jungen Generation Z sowie Mitgliedern der LGBTI*-Community (Civey-Studie 2023). Als erste Medienanstalt hatte sich in diesem Jahr auch der WDR gegen die Gender-Sprache ausgesprochen. Zudem lehnt auch die Mehrheit der Mitglieder aller im Bundestag vertretenen Parteien das Gendern ab, selbst unter den Grünen sind die Befürworter in der Minderheit (Studie Infratest Dimap 2021).

Anzeige
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Opfer mit Böller angegriffen

Verdächtige 16 und 18 Jahre alt

Vor zwei Monaten kam es im Hamburger Stadtpark zu einem schwulenfeindlichen Angriff. Zwei Brüder wurden nun als Hauptverdächtige festgenommen.
Bilanz ESC 2025

Mehrwert für die Schweiz

Die Schweiz zieht ein positives Fazit über den ESC 2025 in Basel: Die Kassen klingelten und das Image hat sich deutlich verbessert.
Schwules Paar überfahren

Homophober Angriff in London

Mordprozess in London: Am Weihnachtsabend 2024 raste ein 30-Jähriger in eine Menschenmenge, darunter ein schwules Paar. Ein Mann starb dabei.
Lügen vor Millionenpublikum

Anti-LGBTIQ+-Rhetorik von rechts

In der „Tucker Carlson Show“ mit dem rechten Aktivisten Milo Yiannopoulos entlud sich wieder einmal eine Welle LGBTIQ+-feindlicher Rhetorik.
Lynchversuch an Universität

Student in Uganda angegriffen

Eine Gruppe homophober Studenten versuchte an der größten Universität in Uganda einen Kommilitonen zu ermorden. Jetzt hat der Fall erste Konsequenzen.
Neue Vorwürfe in England

Homophobie unter Polizisten

Erneut steht die britische Polizei in der Kritik: Verschleppte sie die Aufklärung von Raubüberfällen auf Schwule aufgrund von Homophobie?
Italiens neue Zensur

Verbotspläne schreiten voran

"Gott, Vaterland und Familie“: Nur Sexualkunde und LGBTIQ+ soll es an vielen Schulen Italiens bald nicht mehr geben, beschlossen die Parlamentarier.
Jugend unter Druck

Psychische Probleme stark vertreten

Viele queere Jugendliche haben Zukunftsängste, neuerdings auch mit Blick auf die Spaltung der Gesellschaft. Details offenbart eine neue Studie.