Keine Sport-Events in Homo-Hass-Staaten! Druck auf FIFA und das Olympische Komitee wächst massiv an!
Die Commonwealth Games (CGF) sind neben den Olympischen Spielen und den Asian Games die drittgrößte internationale Multi-Sportveranstaltung der Welt – die Organisatoren erklärten nun zwei Tage vor den beginnenden Wettkämpfen im britischen Birmingham, dass das Sport-Event künftig nicht mehr in Ländern stattfinden solle, die nach wie vor Homosexualität kriminalisieren.
Die Ankündigung ist weit mehr als ein kräftiges und klares Statement für die Gleichberechtigung von Homosexuellen weltweit, sondern stellt auch eine direkte Kampfansage an die Veranstalter der Olympischen Spiele sowie auch der Fußballweltmeisterschaft dar. Beide verantwortlichen Organisationen hier haben bis heute kein Problem damit, ihre internationalen Sportwettkämpfe in Ländern stattfinden zu lassen, in denen Homosexuelle nicht nur diskriminiert und geächtet, sondern wie im Falle der Fußball-WM im November in Katar auch gejagt und hingerichtet werden. Katie Sadleir, CEO der Commonwealth Games Federation, bekräftigte dabei gegenüber der BBC, dass ihr durchaus bewusst sei, dass diese Entscheidung die Liste der künftig noch möglichen Veranstaltungsorte mehr als halbiere, erklärte aber im gleichen Atemzug auch, dass die Berücksichtigung von Menschenrechten für die CGF Vorrang habe: "Ich denke, eines der wichtigsten Merkmale der Commonwealth Games sind ihre Werte – Menschlichkeit, Bestimmung und Gleichberechtigung sind in den meisten Dingen, die wir tun, fest verankert!“ Ziel sei es dabei auch, das Bewusstsein für die Anliegen und Probleme der Community zu stärken.
Sadleir bestätigte während dem Interview zudem, dass die Athleten bei den Spielen in diesem Jahr zum ersten Mal offiziell die Pride-Flagge auf den Podien schwenken können. Einer der stärksten Befürworter dieser Entscheidung war im Vorfeld der schwule britische Olympiasieger im Turmspringen, Tom Daley. Er hatte mehrfach die Verantwortlichen der Olympischen Spiele zu diesem Schritt aufgefordert – bisher erfolglos. Auch die verantwortliche FIFA zeigte sich mit Blick auf die künftigen Fußballweltmeisterschaften nach wie vor uneinsichtig und beteuert indes unreflektiert immer wieder, wie sicher die Spiele in Katar auch für Homosexuelle seien – solange sich diese nicht als solche zu erkennen geben oder Symbole der Gay-Community wie die Regenbogenflagge öffentlich zeigen würden. Eine offizielle Reaktion von Seiten des Olympischen Komitees oder der FIFA auf die jüngste Entscheidung der Commonwealth Games gibt es bis jetzt nicht.
Seit 1911 gibt es die Commonwealth Games (CGF) bereits, ähnlich wie die Olympischen Spiele finden sie alle vier Jahre statt. Dabei treten die besten Sportler aus den Ländern des Commonwealth of Nations gegeneinander an. Der Commonwealth-Staatenbund ist eine Verbindung von 56 Staaten, die früher einmal britische Kolonien waren. Aktuell gehören dem Commonwealth of Nations Staaten in Europa, Nord- und Südamerika, Afrika, Asien und Ozeanien an – in 35 davon wird der Wettbewerb künftig nicht mehr stattfinden können, insofern die jeweiligen Regierungen nicht die rechtliche Gleichberechtigung von Homosexuellen in ihren Gesetzen verankern. Die Spiele im britischen Birmingham starten an diesem Donnerstag und enden am 08. August. Im Jahr 2026 werden die Commonwealth Games dann im australischen Victoria ausgetragen werden.