Direkt zum Inhalt
Boykott der AfD
Rubrik

Keine Bühne für die AfD LSVD+ Hessen und Baden-Württemberg betonen „fatales Signal“ – soll die AfD bei einer Bildungsmesse dabei sein dürfen?

ms - 10.02.2025 - 11:50 Uhr

Die Landesverbände des LSVD+ in Hessen und Baden-Württemberg rufen dazu auf, der AfD keine Bühne zu geben und schließen sich damit dem breiten Protest gegen die Teilnahme der Partei an der morgen startenden, mehrtägigen Bildungsmesse „didacta“ in Stuttgart an. Die Messe steht unter dem Motto „Demokratie braucht Bildung – Bildung braucht Demokratie“. Die beiden Landesvereine betonen dabei: „Eine Einladung an eine Partei, die demokratische Werte und Vielfalt gezielt untergräbt, wäre ein fatales Signal.“

Veranstalter betont Dialog

Die Veranstalter der Messe, der Didacta Verband, betonte indes, dass sie den Ausschluss der Partei für falsch halten und verstärkt auf Dialog setzen wollen, auch wenn die Programmatik der Partei im Widerspruch zu einem demokratischen, pluralistischen Bildungssystem stehe. 

Kerstin Rudat aus dem Landesvorstand des LSVD+ Baden-Württemberg erklärte dazu: „Die AfD greift Bildung als Ort der Vielfalt an. In Baden-Württemberg und anderen Bundesländern initiierte die AfD bereits Meldeportale für Lehrer*innen, die angeblich ´linksgrüne Ideologie´ vermitteln würden. Sie bekämpft queere Bildungsinhalte und stellt aktiv die Rechte von Minderheiten infrage. Durch ihre Unterstützung der sogenannten ´Demo für alle´-Bewegung hat sie über Jahre gegen Regenbogenfamilien und geschlechtliche Vielfalt in Lehrplänen mobilisiert. Wer diesen Positionen eine Bühne gibt, normalisiert Hass und Diskriminierung.“

Appell für Neu-Bewertung 

Und Georgios Kazilas aus dem Landesvorstand des LSVD+ Hessen ergänzte: „Bildung braucht Schutz vor demokratiefeindlichen Akteur*innen. Die ´didacta´ ist keine politische Arena, sondern eine Fachmesse, auf der Bildungseinrichtungen und Unternehmen in engem Austausch stehen. Sie sollte nicht als Plattform für Parteien genutzt werden, die Bildungsvielfalt abschaffen und Lehrkräfte angreifen wollen.“

Die beiden Landesverbände appellieren daher nochmals eindringlich an die Veranstalter, ihre Entscheidung neu zu überdenken. „Gerade in Zeiten wachsender Bedrohungen für demokratische Werte braucht es klare Signale gegen Rassismus, Queerfeindlichkeit und autoritäre Ideologien – besonders im Bildungsbereich“, so die LSVD+-Sprecher aus Hessen und Baden-Württemberg. 

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Kühnerts letzte Rede

Appell an die Demokratie

Der ehemalige SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert beeindruckte heute mit seiner letzten Rede im Bundestag - ein Appell für Demokratie.
Eklat in Manchester

Homophobe Hetze bei Musical

Eklat in Manchester: Homophobe Zuschauer stoppten das Dolly-Parton-Musical, weil ein Charakter im Stück schwul ist.
Einsatz gegen HIV

Öffentliches Testen in England

Einsatz gegen HIV und das damit verbundene Stigma: Großbritanniens Premierminister Starmer lässt sich öffentlich auf HIV testen.
Urteilsverkündung in Berlin

Haftstrafen nach Dating-Masche

Urteilsspruch: Drei bis fünfeinhalb Jahre Haft für vier Täter zwischen 18 und 21 Jahren, die in Berlin einen 57-jährigen Schwulen brutal ausraubten.
Werbung für Demokratie

Bündnis für Zusammenhalt

Mit einem landesweiten Büdnis will der LSVD+ und über 60 weitere Organisationen die Demokratie in Deutschland stärken.
Klagewelle gegen Trump

Bundesstaaten, Ärzte, Familien klagen

Die Dekrete des neuen US-Präsidenten Trump stoßen auf massiven Widerstand - gerade im Bereich LGBTIQ+. Jetzt rollt eine erste Klagewelle los.
Pulse Gedenkstätte

Mahnmal für 49 LGBTIQ+-Opfer

Nach Streitigkeiten stehen jetzt die Pläne für eine würdige Gedenkstätte nach dem Amoklauf im Pulse Club Orlando 2016, bei dem 49 Menschen starben.
Kritik an Merz und LSVD+

Schwule und Lesben in der Union

Der Verein der Lesben und Schwulen in der Union übt Kritik an Merz´ Aussage zur Geschlechterfrage und an den Wahlprüfsteinen des LSVD+.