Dating-Masche in Malta Eine Bande von 15- bis 17-Jährigen soll Jagd auf schwule Männer gemacht haben
Ein besonders dreister Fall der Dating-Masche sorgt jetzt auch in Malta für landesweites Aufsehen – eine Gruppe Minderjähriger hatte dort mittels schwulen Dating-Apps mindestens einen Mann in eine Falle gelockt, brutal zusammengeschlagen und ausgeraubt. Nun stehen die insgesamt acht Jugendlichen vor Gericht.
Überfall in der Dunkelheit
Die Vorgehensweise ist altbekannt: Via Dating-App täuschten die Heranwachsenden Interesse an einem Sex-Treffen mit Schwulen vor. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Jugendlichen in mehreren Fällen tätig wurden, vor Gericht wird bisher aber nur der Fall eines Überfalls behandelt: Mitte März dieses Jahres verabredeten sie sich dabei abends mit einem jungen Mann bei der Festungsanlage Torri L-Aħmar. Der ahnungslose Homosexuelle kam zu dem Date, wo die acht Minderjährigen auf ihn einschlugen und ihn anschließend bestahlen, so die Anklageschrift.
Alter der Angeklagten
Für besondere Aufregung sorgt dabei das Alter der mutmaßlichen Täter: Die sieben Jungs und das Mädchen sind gerade einmal zwischen 15 und 17 Jahren alt. Vier Tatverdächtige sind Staatsangehörige von Malta, die anderen vier Angeklagten kommen aus Mazedonien, Tadschikistan, Ungarn und den Philippinen. Mittels der App konnten die Jugendlichen schnell ermittelt und verhaftet werden, nachdem sie vom Tatort geflohen waren. Die Anwälte der Minderjährigen plädieren auf nicht schuldig. Unter strengen Auflagen sowie einer Kaution von 8.000 Euro befinden sich die 15- bis 17-Jährigen derzeit wieder auf freiem Fuß. Sie müssen sich dreimal wöchentlich bei der Polizei melden und haben abends eine Ausgangssperre. Auch eine Kontaktaufnahme mit dem Opfer ist ihnen verboten.