Homophobie im Fußball Schwulenhass im englischen Fußball ist omnipräsent – und macht auch vor Prominenten nicht halt
Der britisch-deutsche schwule Schauspieler, Autor und Komiker Matt Lucas (50) wurde Anfang der 2000er Jahre durch die Sitcom „Little Britain“ weltberühmt – bis heute hat die politisch höchst unkorrekte Serie viele schwule Fans und ist offensichtlich inzwischen so subversiv, dass sie sowohl die BBC wie auch Netflix aus dem Programm genommen haben. Lucas wird dennoch bis heute als schwuler „Little-Britain“-Star erkannt – und angefeindet.
„Verfickte queere Nutte“
Via X erklärte er jetzt seinen Fans, dass er in dieser Fußballsaison bereits zweimal von Fußballfans homophob beschimpft und verbal angegriffen worden ist. Jedes Mal passierten die Vorfälle auf dem Weg zu den Spielen. „Beide Male ging ich mit gesenktem Kopf zum Spielfeld und kümmerte mich um meine eigenen Angelegenheiten. Ein Mann beschimpfte mich plötzlich als ´verfickte queere Nutte´ und ein anderer sagte mir, dass 'unser Verein keine ekelhaften schwulen Fans wie dich haben will'.“
In Richtung der Fußballspieler gerade auch rund um die jüngsten Debatten über den Manchester United-Spieler Noussair Mazraoui, betonte Lucas weiter: „Wenn du ein Spieler bist und dich solche Vorfälle weniger stören als das Tragen einer regenbogenfarbenen Armbinde für ein paar Spiele, dann bist du vielleicht Teil des Problems.“
Angst und Unsicherheit bei LGBTI*-Fußballfans
Untermauert wird Lucas´ Kritik durch eine neue Studie der queeren Organisation Stonewall, die in einer Umfrage feststellte, dass jeder vierte LGBTI*-Mensch sich bei Live-Sportveranstaltungen inzwischen nicht mehr willkommen und unsicher fühlt.
Der Stürmer des FC Blackpool, Jake Daniels, Englands einziger offen schwuler Profifußballer, betonte dazu: „Ich weiß aus erster Hand, wie es sich anfühlt, wenn man sich auf dem Spielfeld verstecken muss, und welche Auswirkungen das auf die Teilnahme an dem Sport hat, den man liebt. Obwohl wir in den letzten zehn Jahren so viele Fortschritte gemacht haben, zeigen diese Statistiken, dass sich immer noch zu viele von uns im Sport unwillkommen und unsicher fühlen. Im Jahr 2024 haben LGBTI*-Menschen etwas Besseres verdient.“ Dem würde mit Sicherheit auch Lucas zustimmen.