Direkt zum Inhalt
Hiobsbotschaft für queere Jugendliche

Hiobsbotschaft für Jugendliche Bereits im Juli wird jetzt die Hilfshotline für queere Jugendliche in den USA ganz eingestellt

ms - 19.06.2025 - 11:00 Uhr
Loading audio player...

Früher als befürchtet wird in den USA die landesweite Hilfshotline für queere Jugendliche eingestellt: Die National Suicide & Crisis Lifeline wird ihre Maßnahmen nun bereits ab dem 17. Juli komplett einstellen. Anfangs war noch davon die Rede gewesen, im Zuge der Sparmaßnahmen im US-Haushalt für 2026 das Angebot zu beenden. 

Kein Geld für LGBTIQ+

Nun hat die US-Regierung bereits jetzt alle finanziellen Zuwendungen eingestellt. Auch anderweitig sollen staatliche Mittel für weitere LGBTIQ+-Programme schrittweise eingestellt werden. Zahlreiche Prominente hatten sich lautstark gegen die Kürzungen ausgesprochen, blieben aber zumindest im Weißen Haus ungehört. Nach Angaben des US-Gesundheitsministeriums soll das Angebot nicht mehr auf eine spezielle Gruppe von Menschen fokussiert sein, sondern stattdessen allen Hilfesuchenden eine allgemeine Betreuung anbieten. Speziell geschultes Personal und Ansprechpartner für queere Minderjährige brauche es nicht mehr. 

Dramatische Lage bei queeren Jugendlichen

Die Datenlage gibt ein anderes Bild wieder: Nach Angaben des Centers for Disease Control and Prevention (CDC) verzeichnete die USA mit fast 50.000 Suiziden binnen eines Jahres zuletzt ein noch nie dagewesenes Rekordhoch. Insbesondere LGBTIQ+-Jugendliche seien dabei einem deutlich erhöhten Selbstmordrisiko ausgesetzt, so die CDC weiter. Die queere Hilfshotline hatte seit ihrem Start im September 2022 mittels Telefon und SMS rund 1,3 Millionen jugendlicher LGBTIQ+-Menschen betreut. 

Das größte queere Jugendprojekt der USA, das Trevor Project, erklärte, dass laut Studien mehr als 1,8 Millionen homosexuelle und queere Jugendliche in den Vereinigten Staaten von Amerika binnen eines Jahres ernsthaft über Selbstmord nachgedacht haben – alle 45 Sekunden finde zudem ein Selbstmordversuch statt. „Bei LGBTIQ+-Jugendlichen ist die Wahrscheinlichkeit eines Selbstmordversuchs mehr als viermal so hoch wie bei Gleichaltrigen“, so ein Sprecher der Organisation. 

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

100 Tage neue Bundesregierung

LSVD+ zieht erste Bilanz

"Die Regierung Merz muss Verantwortung für queere Menschen übernehmen!“, fordert der LSVD+ nach 100 Tagen neuer Bundesregierung.
Verbote für Jugendliche

Kein Handy, kein Social Media?

Die Debatte um Medienverbote für Jugendliche geht weiter, queere Verbände befürchten eine Isolation. Ist ein Handy- & Social-Media-Verbot die Lösung?
Regenbogenfamilien im Fokus

Stiefkindadoption als Zerreißprobe

60 Prozent der deutschen Regenbogenfamilien machten negative Erfahrungen bei der Stiefkindadoption, besonders mit Jugendämtern und Richtern.
Keine queere Jugend mehr?

Anteil junger Menschen nimmt ab

22 Prozent der Gen-Z definiert sich als LGBTIQ+. Gleichzeitig gibt es immer weniger junge deutsche Menschen, sie machen nur 10 % der Bevölkerung aus.
Eklat um Pete Hegseth

Befürwortung des Ehe-Verbots

Eklat um X-Post von US-Verteidigungsminister Pete Hegseth: Darin fordern Pastoren das Verbot von Homosexualität und kein Wahlrecht für Frauen.
Meilenstein in Litauen

Lesbisches Paar siegt vor Gericht

In Litauen hat ein Gericht jetzt erstmals eine lesbische Lebensgemeinschaft als Partnerschaft offiziell anerkannt. Nun muss die Regierung nachziehen.
Essstörungen in der Community

Generation Z besonders betroffen

Essstörungen sind besonders stark unter der jungen Gen-Z ausgeprägt – und dabei doppelt so stark bei jungen LGBTIQ+-Menschen.
Stockschläge in Indonesien

Zwei schwule Studenten verurteilt

Erneut macht Indonesien mit seiner rigiden Anti-Homosexuellen-Politik von sich reden. Jetzt wurden zwei Studenten zu 80 Stockschlägen verurteilt.
Empörung liegt in der Luft

Ein "schwuler" Flughafen-Code?

In Indien diskutiert man derzeit über das Flughafen-Kürzel in Gaya namens GAY. Das sei beleidigend, meinte jetzt ein Politiker und will eine Änderung.