Hiobsbotschaft für Jugendliche Bereits im Juli wird jetzt die Hilfshotline für queere Jugendliche in den USA ganz eingestellt
Früher als befürchtet wird in den USA die landesweite Hilfshotline für queere Jugendliche eingestellt: Die National Suicide & Crisis Lifeline wird ihre Maßnahmen nun bereits ab dem 17. Juli komplett einstellen. Anfangs war noch davon die Rede gewesen, im Zuge der Sparmaßnahmen im US-Haushalt für 2026 das Angebot zu beenden.
Kein Geld für LGBTIQ+
Nun hat die US-Regierung bereits jetzt alle finanziellen Zuwendungen eingestellt. Auch anderweitig sollen staatliche Mittel für weitere LGBTIQ+-Programme schrittweise eingestellt werden. Zahlreiche Prominente hatten sich lautstark gegen die Kürzungen ausgesprochen, blieben aber zumindest im Weißen Haus ungehört. Nach Angaben des US-Gesundheitsministeriums soll das Angebot nicht mehr auf eine spezielle Gruppe von Menschen fokussiert sein, sondern stattdessen allen Hilfesuchenden eine allgemeine Betreuung anbieten. Speziell geschultes Personal und Ansprechpartner für queere Minderjährige brauche es nicht mehr.
Dramatische Lage bei queeren Jugendlichen
Die Datenlage gibt ein anderes Bild wieder: Nach Angaben des Centers for Disease Control and Prevention (CDC) verzeichnete die USA mit fast 50.000 Suiziden binnen eines Jahres zuletzt ein noch nie dagewesenes Rekordhoch. Insbesondere LGBTIQ+-Jugendliche seien dabei einem deutlich erhöhten Selbstmordrisiko ausgesetzt, so die CDC weiter. Die queere Hilfshotline hatte seit ihrem Start im September 2022 mittels Telefon und SMS rund 1,3 Millionen jugendlicher LGBTIQ+-Menschen betreut.
Das größte queere Jugendprojekt der USA, das Trevor Project, erklärte, dass laut Studien mehr als 1,8 Millionen homosexuelle und queere Jugendliche in den Vereinigten Staaten von Amerika binnen eines Jahres ernsthaft über Selbstmord nachgedacht haben – alle 45 Sekunden finde zudem ein Selbstmordversuch statt. „Bei LGBTIQ+-Jugendlichen ist die Wahrscheinlichkeit eines Selbstmordversuchs mehr als viermal so hoch wie bei Gleichaltrigen“, so ein Sprecher der Organisation.