Nouripour kritisiert FIFA Die „Mullahs“ müssten Fußballspiel mit LGBTIQ+ aushalten
Bundestags-Vizepräsident Omid Nouripour hat den Fußball-Weltverband FIFA wegen mehrerer Entscheidungen deutlich kritisiert. Anlass sind unter anderem die Ehrung von US-Präsident Donald Trump, die Preisgestaltung für WM-Tickets sowie die Ansetzung eines Pride-Spiels bei der Weltmeisterschaft 2026.
Nähe zu Trump
Mit Blick auf die Auslosung der WM vor gut einer Woche in Washington sagte der Grünen-Politiker, die FIFA schade sich langfristig selbst. „Die FIFA tut sich auf lange Sicht keinen Gefallen. Die Neutralität wird ziemlich übel gebrochen“, erklärte Nouripour. Trump war dabei mit dem FIFA-Friedenspreis ausgezeichnet worden. Der eigentliche Zweck einer Weltmeisterschaft sei die Völkerverständigung, betonte Nouripour. Es gehe nicht darum, „merkwürdige Sehnsüchte eines Präsidenten“ zu bedienen.
Die zu Ehren Trumps Anfang Dezember veranstaltete Inszenierung bezeichnete er in der Sendung „Bild Sport“ bei Welt TV als „ekelhaft“. Die FIFA hatte ihre Nähe zu Trump zuletzt damit begründet, dass Präsident Gianni Infantino „gute Beziehungen“ zu den Staatschefs der Gastgeberländer pflegen müsse, um ein Turnier erfolgreich durchführen zu können. Auch die Ticketpreise für die WM 2026 stoßen bei Nouripour auf Unverständnis. Diese seien „komplett irre“, sagte er. Für die drei Gruppenspiele der Nationalmannschaft kosten die günstigsten Karten im Fanblock derzeit 155, 190 und 230 Euro pro Partie.
Pride-Spiel
Deutlich äußerte sich Nouripour zudem auch zum geplanten Pride-Spiel zwischen Iran und Ägypten Ende Juni 2026 in Seattle. Beide Mannschaften stammen aus muslimisch geprägten Ländern, in denen Homosexualität unterdrückt wird – Schwule und Lesben müssen mit hohen Haftstrafen bis hin zur Todesstrafe rechnen. Sowohl der iranische als auch der ägyptische Verband reagierten verärgert auf die Ansetzung, Ägypten legte offiziellen Protest ein.
„Die protestieren wie die Irren und wollen da nicht teilnehmen. Das geschieht denen recht, dass das auf Weltbühne das Pride-Spiel ist“, sagte Nouripour über die Reaktionen. Der in Iran geborene Politiker warnte die FIFA davor, das Spiel zu verlegen oder abzusagen. „Wenn die Mullahs das nicht aushalten, ist es ihr Pech“, erklärte er. Seattle hatte sich bereits vor der Auslosung der WM-Gruppen dazu entschlossen, am letzten Juni-Wochenende 2026 die LGBTIQ+-Community in der Stadt zeitgleich zum Pride besonders sichtbar zu feiern.