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Prominente Unterstützung

Prominente Unterstützung Promis sagen Nein zum Sparkurs der US-Politik bei LGBTIQ+, darunter Ariana Grande, Jamie Lee Curtis und Christina Aguilera

ms - 03.06.2025 - 13:00 Uhr
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Der Sparkurs der US-Regierung soll ab 2026 auch eine der wichtigsten Telefonhotline-Dienste für selbstmordgefährdete LGBTIQ+-Jugendliche betreffen, die 988 Suicide & Crisis Lifeline. Die größte queere Jugendorganisation in den USA, das Trevor Project, schlägt jetzt Alarm und wird dabei von vielen namhaften Prominenten unterstützt. 

„Wir werden nicht schweigen!“

In einem offenen Brief erklären unter anderem Alan Cumming, Ariana Grande, Nathan Lane, Gus Kenworthy, Bob the Drag Queen, Bobby Berk, Paris Hilton, Jamie Lee Curtis, Pedro Pascal, Christina Aguilera, Jonathan Van Ness, Daniel Radcliffe, Dua Lipa und Troye Sivan: „Wir sind untröstlich über den Vorschlag, die Bundesmittel für die LGBTIQ+-Jugendhilfsdienste zu streichen – ein Schritt, der verheerende, lebensbedrohliche Folgen für junge Menschen im ganzen Land haben wird. Als Künstler, Kreative und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens tragen wir mit unseren Plattformen auch Verantwortung. Und heute ist diese Verantwortung klar: Wir müssen unsere Stimme erheben, um die psychische Gesundheit und das Leben von LGBTIQ+-Jugendlichen zu schützen. Wir werden nicht schweigen!“ 

Alle 45 Sekunden ein Suizidversuch 

Die landesweite Suizid-Hotline für queere Jugendliche gibt es seit 2022 und hatte seitdem rund 1,3 Millionen Krisenkontakte. „Selbstmord unter LGBTIQ+-Jugendlichen ist eine Krise der öffentlichen Gesundheit und sollte als solche behandelt werden. Bei LGBTIQ+-Jugendlichen ist die Wahrscheinlichkeit eines Selbstmordversuchs mehr als viermal so hoch wie bei Gleichaltrigen“, betont das Trevor Project. Nach Recherche der Jugendorganisation denken mehr als 1,8 Millionen homosexuelle und queere Jugendliche in den Vereinigten Staaten binnen eines Jahres ernsthaft über Selbstmord nach – alle 45 Sekunden findet ein Selbstmordversuch statt.

Es geht um Menschen, nicht um Politik 

Die Riege der Prominenten betont daher weiter: „Hier geht es um Menschen, nicht um Politik. In einer Zeit der tiefen Spaltung sollten wir uns alle einig sein: Kein junger Mensch sollte in seinem dunkelsten Moment ohne Hilfe sein. Wenn man LGBTIQ+-Jugendlichen diese Rettungsleine wegnimmt, wird ihnen die Botschaft vermittelt, dass ihr Leben nicht lebenswert ist. Wir weigern uns, diese Botschaft zu akzeptieren.“ Die Forderung: Der US-Kongress müsse die Finanzierung der LGBTIQ+-Helpline im Haushalt 2026 wieder einplanen.  

Mit Blick auf junge, betroffene, queere Jugendliche und junge Erwachsene betonen die Prominenten weiter: „Ihr seid nicht allein. Wir sehen euch. Wir schätzen euch. Ihr habt das Recht, euch sicher, unterstützt und geliebt zu fühlen, so wie ihr seid. Vielleicht habt ihr das Gefühl, dass niemand euch zuhört – aber wir tun es. Wir werden weiterhin unsere Stimme erheben. Wir werden nicht aufhören, für euch zu kämpfen.“ Immer mehr prominente Stimmen gesellen sich inzwischen zu der Aufforderung, Geschäftsführer Jaymes Black vom Trevor Project betonte: „Ich bin den einflussreichen Stimmen aus der Unterhaltungsbranche sehr dankbar, die sich zu Wort melden und die Öffentlichkeit daran erinnern, dass es bei der Suizidprävention um Menschen geht – nicht um Politik.“

 

Hier gibt es Hilfe

Die Berichterstattung über Suizid ist ein überaus sensibles Thema. Wir möchten es in KEINSTER Weise glorifizieren oder romantisieren. Viele Menschen, die durch Suizid sterben, leiden an einer psychischen Erkrankung. Wenn es dir nicht gut geht oder du daran denkst, dir das Leben zu nehmen, versuche mit anderen Menschen darüber zu sprechen. Das können Freunde oder Verwandte sein. Es gibt aber auch eine Vielzahl von Hilfsangeboten, bei denen du dich melden kannst. Die Telefonseelsorge ist anonym, kostenlos und rund um die Uhr erreichbar. Die Telefonnummern sind 0800/111 0 111 und 0800/111 0 222.

Mit Beratung steht dir auch der Coming Out Day Verein via Messenger oder E-Mail unter www.coming-out-day.de zur Seite. Weiterhin gibt es von der Telefonseelsorge das Angebot eines Hilfe-Chats. Außerdem gibt es die Möglichkeit einer E-Mail-Beratung. Die Anmeldung erfolgt – ebenfalls anonym und kostenlos – auf der Webseite. Informationen findest du unter: www.telefonseelsorge.de

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