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Grausamer Mord in Michigan

Grausamer Mord in Michigan Ein Messermassaker an einem schwulen 64-Jährigen, verübt offenbar von einem 17-Jährigen aus Schwulenhass

ms - 10.10.2024 - 14:00 Uhr
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Ein besonders grausamer Mordfall schockt in diesen Tagen die Gay-Community im US-Bundesstaat Michigan: Ein 17-jähriger Jugendlicher soll einen 64-jährigen Mann brutal ermordet haben, einzig aus dem Grund, weil er schwul war. 

Messerattacke im eigenen Haus

Angeklagt ist der 17-jährige Ahmed Al-Alikhan, der sich mittels einer Dating-App sein späteres Opfer herausgesucht haben soll. Der Heranwachsende und der 64-jährige Howard Brisendine aus Detroit lernten sich zunächst online besser kennen. Nach Aussage der Ermittler habe der junge Mann bewusst den Erwachsenen ins Visier genommen, weil er schwul war. Beim späteren Treffen im Haus von Brisendine soll Al-Alikhan dann mit einem Messer immer wieder äußerst brutal auf den 64-Jährigen eingestochen haben. Nach der Tat stahl er demnach noch das Auto seines Opfers. 

Die Leiche des Mannes wurde schlussendlich von Luis Mandujano aufgefunden, dem Besitzer des gegenüber liegenden schwulen Nachtclubs Gigis. Brisendine arbeitete dort als Türsteher und war nicht zum Dienst erschienen, sodass Mandujano schlussendlich nach seinem Mitarbeiter und Freund in dessen Haus suchte. Die Polizei kam kurz darauf auf die Spur des mutmaßlichen minderjährigen Täters und nahm ihn im nahegelegenen Dearborn fest.

Abscheuliche Natur des Verbrechens

Obwohl der Angeklagte erst 17 Jahre alt ist, wird sein Fall nach Erwachsenenstrafrecht behandelt. Grund dafür sei laut den ermittelnden Behörden sowie Staatsanwältin Kym Worthy die „abscheuliche Natur des Verbrechens“. Die Anklage lautet auf Mord ersten Grades. Noch ist offen, ob  Al-Alikhan auch zusätzlich der Straftat eines Hassverbrechens angeklagt werden wird, die bisherigen Entwicklungen deuten allerdings darauf hin. 

Wie grausam der schwule Mann ermordet worden sein muss, dokumentiert auch die Aussage von Brisendines Bruder – er erklärte, er habe seinen Bruder im Leichenschauhaus nur noch anhand einer Tätowierung an seinem Arm identifizieren können, da sein Gesicht nicht mehr zu erkennen gewesen sei.  

Welle der Gewalt gegen Schwule

Worthy betonte überdies: „Es ist schwer vorstellbar, dass diese Reihe von Ereignissen in diesem Fall nicht bestens vorab geplant gewesen waren. Leider geschehen diese Art von Fälle viel zu häufig in der Gay-Community. Wir werden Herrn Brisendine Gerechtigkeit widerfahren lassen.“ Die Aussage deckt sich mit den Daten des FBI, demnach die Fälle von Hassverbrechen gegen Homosexuelle zuletzt binnen eines Jahres um 19 Prozent in den USA angestiegen sind. 

Brisendines guter Freund und Chef Mandujano erklärte abschließend: „Howard war ein gesprächiger Mensch mit einem herzlichen Lachen, der einen an der Tür mit lachenden Kommentaren begrüßte. Wir wünschen uns, dass die Menschen wissen, dass Howard Opfer eines brutalen Mordes aus Hass geworden ist. Er wurde ermordet, einfach nur, weil er schwul war.“ 

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