Direkt zum Inhalt
Frontalangriff auf die Community
Rubrik

Frontalangriff auf LGBTIQ+ Die weltweit größte protestantische Glaubensgemeinschaft wettert in den USA gegen die Ehe für alle

ms - 10.06.2025 - 16:00 Uhr
Loading audio player...

Die weltweit größte protestantische Glaubensgemeinschaft in den USA greift nun direkt die LGBTIQ+-Community an – die Mitglieder der Southern Baptists wollen mittels einer Resolution Druck auf den Obersten Gerichtshof der USA aufbauen, damit die neun Richter das Recht auf gleichgeschlechtliche Ehe kippen. 

Rückabwicklung der Ehe für alle

Das Ansinnen dürfte dabei durchaus zumindest teilweise auf interessierte Ohren stoßen, denn zwei der inzwischen mehrheitlich konservativen Richter hatten bereits in der Vergangenheit erklärt, man müsse ein Urteil ihrer Vorgänger noch einmal überarbeiten – darin hatten diese 2015 den Weg frei gemacht für die Ehe für alle. 

Beim großen Jahrestreffen in Dallas wird dabei in diesen Tagen nicht nur der Kampf gegen Schwule und Lesben lautstark einberufen, sondern auch weitere Richtlinien verabschiedet, die sich direkt und indirekt gegen die Community wenden. Ein weitere Forderung  ist so ein landesweites Verbot von Pornografie – auch das eine Idee, die unter Republikanern bereits erarbeitet wird. Außerdem müsse die „mutwillige Kinderlosigkeit“ aktiv bekämpft werden. 

Gesetze im Einklang mit der Bibel

Geht es nach den Protestanten, sollen nur noch jene Gesetze im Bereich Geschlecht, Ehe und Familie Beachtung finden, die auf der biblischen Schöpfungsordnung Gottes basieren. Die US-Regierung müsse zudem mehr zur Steigerung der Geburtenrate im Land tun. Alle Gesetze dürften außerdem nur noch die „Wahrheit der Schöpfung und des Naturrechts widerspiegeln.“ Ebenso angedacht sind unter den Southern Baptists eine Verschärfung der Richtlinien gegen die Abtreibung und ein Verbot von weiblichen Pastorinnen. Die Glaubensgemeinschaft ist nicht nur die weltweit größte  Baptistenorganisation, sondern nach den Katholiken auch die zweitgrößte christliche Gemeinschaft in den Vereinigten Staaten von Amerika. Sie hat in den USA fast 47.000 Kirchen und rund 13 Millionen Mitglieder. 

Auch Interessant

Sicherheitslage CSD Nürnberg

Zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen

Nach den jüngsten Vorkommnissen verstärkt das CSD-Team in Nürnberg jetzt die Sicherheitsvorkehrungen für die zweiwöchigen Pride Weeks.
Hiobsbotschaft für Jugendliche

Ende der US-LGBTIQ+-Hilfshotline

Hiobsbotschaft in den USA: Bereits Mitte Juli wird die lebensrettende Hilfshotline für LGBTIQ+-Jugendliche eingestellt.
Neue HIV-Vorsorge in den USA

Ein Spritze zweimal im Jahr

Die FDA hat in den USA ein neues Medikament zugelassen, dass mittels Injektion zweimal pro Jahr vor einer HIV-Infektion schützt.
Niederlage vor Gericht

Supreme Court bekräftigt Trump

Der Supreme Court hat die Agenda von US-Präsident Trump bekräftigt und ein Verbot von geschlechtsangleichenden Maßnahmen bei Minderjährigen bestätigt.
Debatte über soziale Medien

Jugendverbot auch in Deutschland?

Sollen soziale Medien für Jugendliche unter 16 Jahren verboten werden? Darüber wird heftig diskutiert, die queere Community befürchtert Zensur.
Mehr Hass bei Meta?

Verstärkt Angriffe auf LGBTIQ+

Gab es seit Januar dieses Jahres mehr Angriffe gegen LGBTIQ+ bei Facebook und Instagram? Ein queerer US-Verein und Meta sind sich da uneins.
Kehrtwende in Australien

Ende des schwulen Blutspendeverbots

Australien beendet das Verbot von Blut- und Plasmaspenden für Schwule und trans* Menschen und schafft Gleichberechtigung im Gesundheitsbereich.
Austin Wolf ist schuldig

Schuldeingeständnis vor Gericht

Der einstmals beliebte Adultdarsteller Austin Wolf bekennt sich vor Gericht schuldig, Kinderpornografie besessen und geteilt zu haben.
Langer Kampf in Kolumbien

Neuer Anlauf bei „Homo-Heilungen“

Bereits drei Mal scheiterte ein Verbot von Konversionstherapien in Kolumbien, stets durch christliche Hetze. Im vierten Anlauf soll es jetzt klappen.