Frontalangriff auf LGBTIQ+ Die weltweit größte protestantische Glaubensgemeinschaft wettert in den USA gegen die Ehe für alle
Die weltweit größte protestantische Glaubensgemeinschaft in den USA greift nun direkt die LGBTIQ+-Community an – die Mitglieder der Southern Baptists wollen mittels einer Resolution Druck auf den Obersten Gerichtshof der USA aufbauen, damit die neun Richter das Recht auf gleichgeschlechtliche Ehe kippen.
Rückabwicklung der Ehe für alle
Das Ansinnen dürfte dabei durchaus zumindest teilweise auf interessierte Ohren stoßen, denn zwei der inzwischen mehrheitlich konservativen Richter hatten bereits in der Vergangenheit erklärt, man müsse ein Urteil ihrer Vorgänger noch einmal überarbeiten – darin hatten diese 2015 den Weg frei gemacht für die Ehe für alle.
Beim großen Jahrestreffen in Dallas wird dabei in diesen Tagen nicht nur der Kampf gegen Schwule und Lesben lautstark einberufen, sondern auch weitere Richtlinien verabschiedet, die sich direkt und indirekt gegen die Community wenden. Ein weitere Forderung ist so ein landesweites Verbot von Pornografie – auch das eine Idee, die unter Republikanern bereits erarbeitet wird. Außerdem müsse die „mutwillige Kinderlosigkeit“ aktiv bekämpft werden.
Gesetze im Einklang mit der Bibel
Geht es nach den Protestanten, sollen nur noch jene Gesetze im Bereich Geschlecht, Ehe und Familie Beachtung finden, die auf der biblischen Schöpfungsordnung Gottes basieren. Die US-Regierung müsse zudem mehr zur Steigerung der Geburtenrate im Land tun. Alle Gesetze dürften außerdem nur noch die „Wahrheit der Schöpfung und des Naturrechts widerspiegeln.“ Ebenso angedacht sind unter den Southern Baptists eine Verschärfung der Richtlinien gegen die Abtreibung und ein Verbot von weiblichen Pastorinnen. Die Glaubensgemeinschaft ist nicht nur die weltweit größte Baptistenorganisation, sondern nach den Katholiken auch die zweitgrößte christliche Gemeinschaft in den Vereinigten Staaten von Amerika. Sie hat in den USA fast 47.000 Kirchen und rund 13 Millionen Mitglieder.