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Förderung queerer Projekte Aus der Community für die Community - die Arbeit der Hannchen-Mehrzweck-Stiftung

ms - 05.12.2024 - 16:00 Uhr

Die Hannchen-Mehrzweck-Stiftung (hms) ist eine der größten queeren Förderstiftungen in Deutschland. Jährlich werden etwa 70.000 Euro an queere Projekte ausgeschüttet, wobei dieser Betrag von der Spendenbereitschaft der Community abhängt und in den nächsten Jahren durch neue Erbschaften noch steigen dürfte. Wie das genau funktioniert, erklärt Vorstandsmitglied Klaus Müller. 

Wie läuft die Fördervergabe ab?

Die hms vergibt ihre Mittel in zwei Förderrunden, im ersten Halbjahr 75 Prozent, im zweiten Halbjahr 25 Prozent. Die Deadline für das Einreichen eines Projektantrages liegt immer 14 Tage vor der Vorstandssitzung, auf der über die Anträge entschieden wird. Einreichungen für die kommende Förderrunde treffen bereits ein. Die Deadlines stehen auf unserer Homepage. In den letzten Jahren wurden – mit steigender Tendenz – immer weitaus mehr Anträge gestellt, als wir bewilligen konnten. Daher empfiehlt es sich, möglichst frühzeitig einen Antrag zu stellen.

Welche Voraussetzungen müssen vorliegen?

Wichtigste Voraussetzung ist, dass der Antrag von einem gemeinnützigen Verein aus gestellt wird. Für die Einreichung des Projektantrages muss das Online-Antragsverfahren der Stiftung genutzt werden. 

Gibt es besondere Förderkriterien?

Wir haben bewusst keine genauen Förderkriterien festgelegt, weil wir jeden Antrag individuell prüfen. Es gibt jedoch einige Indikatoren, die hierbei für uns sehr wichtig sind. Zum Beispiel wird ein Projekt auf dem flachen Land, vor allem in den ostdeutschen Bundesländern, eher eine Förderung bekommen, als ein Projekt in einer der Metropolen. Wichtig ist für uns, dass die Projekte einen tendenziell subversiven Inhalt haben oder neuartig sind. Auch legen wir Wert darauf, möglichst kleine Projekte zu fördern, da diese bei anderen Geldgebern oft wenig Chancen haben. Die Höhe der Förderung liegt zwischen 500 und 5.000 Euro. Ist das Projekt insgesamt sehr groß und wir haben den Eindruck, dass es auch ohne die Mittel der hms zustande kommt, sehen wir häufig von einer Förderung ab.

Herr Müller, besten Dank für das Gespräch.

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