Faschings-Absagen in München Gesellschaftergemeinschaft des queeren Rosenmontagsballs betont Wichtigkeit von Lebensfreude und Kultur
Nach dem Auto-Anschlag vor wenigen Tagen in der Münchner Seidlstraße mit zwei Toten und 39 Verletzten hatte die Stadt kurzzeitig alle Faschingsveranstaltungen abgesagt. Die Entscheidung stieß sowohl auf Zustimmung wie auch auf Frust, gerade seitens der Narren-Freunde und der betroffenen Gastronomien.
Verständnis und Frust
Der Sprecher der Interessensgemeinschaft Viktualienmarkt, Marco Stohr, betonte sein grundsätzliches Verständnis für die Entscheidung, sagte aber auch: „Wir sollten uns nicht einschüchtern lassen von Terroristen.“ Ähnlich argumentierten auch weitere Faschingsvereine aus Bayern. Noch dazu, da außerhalb von München das närrische Treiben wie gewohnt stattfinde.
Nun hat sich auch das Organisationsteam des CSD München zu Wort gemeldet, die fünf Vereine Aids-Hilfe, Löwen-Club MLC, Schwul-Queeres Zentrum Sub, Rosa Liste und Forum Queeres Archiv erklärten, dass der queere Rosenmontagsball weiterhin stattfinden werde.
Queerer Rosenmontagsball findet statt
In einem gemeinsamen Statement erklärten die Verbände: „Wir stehen hinter der Entscheidung der Stadt München, die Faschingsveranstaltungen nach dem tragischen Attentat abzusagen, und bringen dafür unser vollstes Verständnis und Respekt zum Ausdruck. In intensiven Gesprächen haben wir uns entschlossen, unseren Queeren Rosenmontagsball am 3. März im Oberangertheater wie geplant stattfinden zu lassen. Gerade in herausfordernden Zeiten ist es uns ein Anliegen, einen Raum für Lebensfreude, Gemeinschaft und queere Kultur zu schaffen. Unser Ball findet in einem geschlossenen Rahmen mit Sicherheitspersonal statt, sodass wir davon überzeugt sind, ein unbeschwertes und sicheres Feiern zu ermöglichen.“