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USA: Etat für HIV-Forschung beschnitten! // © carterdayne
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Etat HIV-Forschung in USA beschnitten „Wir brauchen erheblich mehr Mittel und die nötige Führungsstärke, um unser Ziel zu erreichen!“

ms - 21.03.2022 - 16:30 Uhr

Kopfschütteln und eine bittere Spur von Verzweiflung hat sich beim HIV+Hepatitis Policy Institute in Amerika breitgemacht. Die nationale, gemeinnützige Organisation setzt sich für hochwertige und vor allem erschwingliche Gesundheitsversorgung für Amerikaner ein – mit besonderem Schwerpunkt auf HIV und Hepatitis.

Im Haushaltsplan der Biden-Regierung waren für dieses Jahr nach den massiven Einschnitten zugunsten der Covid-19-Forschung und dem Kampf gegen die Pandemie nun eine Aufstockung des Etats von 245 Millionen US-Dollar speziell für HIV-Tests, Prävention, Behandlung und Forschung eingeplant.

In der endgültigen Gesetzesvorlage, ein Kompromiss von Demokraten und Republikanern, finden sich jetzt noch 70 Millionen US-Dollar für diese Zwecke – ein Minus von fast 72 Prozent. Präsident Biden hatte die Aufstockung selbst vorgeschlagen, musste sich dann aber dem Kompromiss der beiden politischen Parteien beugen. Zwar werden andere HIV-Programme um 175 Millionen erhöht, die wichtigsten Punkte wie Prävention, Behandlung und Forschung wurden dabei aber nicht bedacht.

Einerseits ist eine Erhöhung generell für den Bereich HIV immer zu begrüßen, doch die Kritik wird in diesen Tagen sehr laut, dass zentrale Teile der Prävention damit massiv unterversorgt sind. Das bedeutet beispielsweise konkret auch, dass die Ausweitung des Zugangs zu PrEP als profundes Mittel zur HIV-Prävention im kommenden Jahr nicht stattfinden wird.

Carl Schmid, Direktor des HIV+Hepatitis Policy Institute, zeigte sich in einer offiziellen Stellungnahme frustriert:

"Nachdem wir uns in den letzten zwei Jahren mit COVID-19 herumschlagen mussten, haben wir uns darauf gefreut, dass die HIV-Präventions-, Pflege- und Behandlungsprogramme unseres Landes wieder auf den richtigen Weg kommen, um ihre Bemühungen, HIV endgültig ein Ende zu bereiten, zu verstärken. Leider werden die geringer als erwartet ausgefallenen Erhöhungen im zweiten Jahr in Folge diese Bemühungen ernsthaft behindern und das Ziel unserer Nation, HIV bis 2030 zu beenden, stark gefährden.“

Darüber hinaus wurden auch die Mittel für die Bekämpfung von Hepatitis nur um 1,5 Millionen US-Dollar aufgestockt, was für die Experten ebenfalls eine große Enttäuschung darstellt:

"Wenn wir den nationalen Strategieplan zur Eliminierung von Hepatitis bis zum Jahr 2030 umsetzen wollen, wie es der Präsident befürwortet, brauchen wir erhebliche Mittel und die nötige Führungsstärke, um dies zu erreichen. Leider wird das mit den anhaltend niedrigen Mitteln nicht möglich sein!"

Zum Weltaidstag im Dezember 2021 hatte US-Präsident Joe Biden verkündet, die HIV-Epidemie in den Vereinigten Staaten bis zum Jahr 2030 zu beenden. Eine nationale HIV/Aids-Strategie sollte dafür die Rahmen­bedingungen schaffen. Jüngsten Schätzungen der US-Gesundheitsbehörde CDC zufolge leben derzeit rund 1,2 Millionen Men­schen in den USA mit einer HIV-Infektion.

Schätzungen gehen davon aus, dass die tatsächlichen Zahlen um 20 bis 30 Prozent höher liegen könnten, da viele US-Amerikaner nichts von ihrer Erkrankung wüssten.

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