Etappensieg in den USA US-Richter stoppt vorerst Trumps Behandlungsverbot von queeren Minderjährigen
Ein erster Etappenerfolg für die queere Community in den USA: Das Bundesgericht in Baltimore hat jetzt mehrere Anordnungen von Präsident Donald Trump vorläufig gestoppt, deren Ziel es war, die medizinische Behandlung von trans* Jugendlichen weitestgehend zu unterbinden.
Besondere Schutzbedürftigkeit
Die US-Regierung hatte in dem neuen Dekret festgelegt, dass medizinischen Einrichtungen und Kliniken staatliche Fördermittel entzogen werden, wenn sie Behandlungen wie die Vergabe von Hormonen oder Pubertätsblockern weiter durchführen oder anbieten. Dies stoppte jetzt Richter Brendan Hurson aus dem Bundesstaat Maryland und begründete seine Entscheidung mit der besonderen Schutzbedürftigkeit von trans* Jugendlichen.
Dabei betonte Hudson auch die erhöhte Suizidgefahr. Die abrupte Unterbrechung der medizinischen Versorgung der Betroffenen lasse außerdem Zweifel aufkommen, ob es der Regierung wirklich um den Schutz der Minderjährigen ginge. Die US-Regierung hatte zuvor angegeben, mit den neuen Richtlinien Jugendliche vor vorschnellen und schwerwiegenden Entscheidungen bewahren zu wollen.
Freude bei queeren Verbänden
Eingereicht worden war die Klage von mehreren LGBTIQ+-Organisationen, darunter Lambda Legal, die American Civil Liberties Union oder auch PFLAG National. Brian K. Bond, Geschäftsführer von PFLAG, erklärte: „Gute und anständige Eltern von Transgender-Kindern sollten niemals in der beängstigenden Lage sein, dass die verschriebene, medizinisch notwendige Versorgung ihres Kindes aus einer Laune heraus und aufgrund der Drohung eines Politikers gestrichen wird. Die heutige Entscheidung korrigiert ein schweres Unrecht gegenüber den Familien und Kindern unserer Nation.“
Nach der Durchführungsanordnung Ende Januar hatten bereits zahlreiche Krankenhäuser im Land die neuen Richtlinien umgesetzt, andere Kliniken wie beispielsweise in New York weigerten sich indes, die Behandlung von trans* Jugendlichen einzustellen. Die Trump-Regierung will nun weitere juristische Schritte gegen die einstweilige Verfügung aus Baltimore einlegen – der Fall könnte schlussendlich bis zum Obersten Gerichtshof getragen werden.