Direkt zum Inhalt
Erneuter Aufmarsch von Rechts
Rubrik

Erneuter Aufmarsch von Rechts Mehrere hundert Rechtsextremisten protestierten am Wochenende gegen CSDs in Ostdeutschland

ms - 26.08.2024 - 09:00 Uhr

Rechtsextremisten marschierten am vergangenen Wochenende erneut in Ostdeutschland bei zwei CSDs auf – die Polizei konnte allerdings erfolgreich verhindern, dass die jeweiligen Gruppen aufeinandertrafen oder es zu gewalttätigen Ausschreitungen kam. Die Polizei war nach den Erfahrungen von Bautzen und Leipzig mit starker Präsenz vor Ort. 

250 Rechtsextremisten in Magdeburg

Beim CSD in Magdeburg demonstrierten etwa 250 zumeist rechtsextreme Personen gegen den Pride – an der CSD-Demo nahmen indes rund 2.600 Menschen teil. Unter dem Motto „Darling, I want my rights now!“ liefen sie durch die Innenstadt der Hauptstadt von Sachsen-Anhalt, einige Geschäfte hatten mit Regenbogenfahnen ihre Solidarität bekundet. 

Bereits zum 23. Mal fand der CSD in Magdeburg statt. Die Rechtsextremisten indes waren vom Neustädter Bahnhof zum Universitätsplatz gezogen. Nach Angaben der Polizei wurden erneut einzelne Straftaten festgestellt, darunter Beleidigungen und das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Die Polizei nahm die Personalien der Teilnehmer auf und leitete erste Ermittlungsverfahren ein. 

75 Rechtsextremisten in Plauen

Ebenso zu rechtsextremen Gegendemonstrationen kam es am Wochenende im sächsischen Plauen. Rund 75 Rechtsextremisten versammelten sich und protestierten vor Ort gegen den CSD. Auch hier kam es vereinzelt zu Beleidigungen und Bedrohungen, gegen 18 Personen wird jetzt wegen des Verdachts auf Volksverhetzung ermittelt. An der CSD-Demonstration nahmen laut Polizeiangaben etwa 430 Menschen teil. 

„Thüringen bleibt bunt“

In Jena schließlich fanden sich rund 1.700 Menschen unter dem Motto „Thüringen bleibt bunt“ zusammen – die Veranstalter hatten allerdings auf rund 5.000 Teilnehmer gehofft. Ziel sei es dabei gewesen, eine Woche vor den Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen am kommenden Sonntag noch einmal ein „buntes Zeichen“ zu setzen. Zu einem Aufmarsch von Rechtsextremisten kam es hier nicht. 

Am kommenden Wochenende stehen die CSDs in Gotha und Zwickau an – auch hier will die Polizei wie am letzten Wochenende mit einer verstärkten Anzahl von Einsatzkräften vor Ort sein. Aufgrund der zwei Landtagswahlen rechnet die Polizei mit einem möglichen verstärkten Aufmarsch von Pride-Gegendemonstranten.  

Angespannte Lage vor Landtagswahlen

Laut infratest dimap kann die AfD bei der Landtagswahl am ersten September in Thüringen mit 30 Prozent stärkste Kraft werden, gefolgt von der CDU (23%) und dem BSW (17%). Die Ampel-Parteien FDP und Grüne scheitern laut der letzten Prognose an der 5-Prozent-Hürde, die SPD erreicht noch sieben Prozent. 

In Sachsen liefert sich die AfD voraussichtlich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit der CDU, beide liegen bei etwas über 30 Prozent. Das BSW steht in der Prognose hier bei gut 13 Prozent, die Ampel-Parteien werden auch hier abgestraft: Die FDP liegt bei knapp einem Prozent, Grüne und SPD sind aktuell knapp noch über der 5-Prozent-Hürde. 

Auch Interessant

Ärger in Singapur

Anti-Diskriminierung ohne LGBTI*

Menschen sollen im Job besser vor Diskriminierung geschützt werden, so ein neues Gesetz in Singapur. Nur LGBTI*s wurden komplett vergessen.
Todesursache von Liam Payne

Gerichtsmedizin legt Gutachten vor

Nun ist es klar: Der ehemalige One Direction Sänger Liam Payne starb durch den Balkonsturz und nicht an seinem Drogenkonsum. Fünf Anklagen laufen.
Erstes Urteil zu Deadnames

Verfügung gegen Facebook

Erstmals hat ein Gericht bgzl. Deadnames geurteilt: Facebook muss den Deadname eines Hamburger Politikers wegen des Selbstbestimmungsgesetzes löschen.
Ende der Homo-Ehe?

Neue Resolution in den USA

Jetzt wird es ernst: Der US-Bundesstaat Idaho könnte zeitnah offiziell den Obersten Gerichtshof der USA dazu auffordern, die Homo-Ehe zu streichen.
Dirk Bach Platz in Köln

Ende der Gerichts-Posse

Es war eine ganz und gar unwürdige Gerichts-Posse, die jetzt ein Ende fand: Der Platz vorm Kölner Schauspielhaus wird endlich zum Dirk-Bach-Platz!
Mehr Schutz in Berlin

Im Fokus das Schwule Museum

In Berlin sollen neue Schutzkonzepte Hasskriminalität gegen LGBTI*-Einrichtungen wie das Schwule Museum jetzt minimieren.
Bittere Niederlage vor Gericht

Ende für queere US-Schutzrichtlinien

Krachende Niederlage: US-Präsident Biden hat mit queeren Schutzgesetzen für Schulen seine Befugnisse überschritten, urteilte jetzt ein Richter.
Kampf um US-Unternehmen

LGBTI*-Integration oder nicht?

Immer mehr große Firmen steigen aus den LGBTI*-Integrationsprogrammen aus. Die queere Human Rights Campaign betont nun deren Wichtigkeit.