Erneuter Angriff der Community Operationen von Trans-Menschen sollen verboten werden!
Nachdem Russland erst Ende letzten Jahres das Anti-Homosexuellen-Gesetz nach der Einführung 2013 noch einmal verschärft hatte, planen die Parlamentarier nun offenbar ein neues Gesetz, das sich dieses Mal direkt an queere Menschen richtet. Abgeordnete brachten in das russische Parlament, die Duma, jetzt ein neues Vorhaben ein, das jedwede geschlechtsangleichenden Operationen oder anderweitige rechtliche Geschlechtsänderungen landesweit bis auf wenige Ausnahmen verbieten soll.
Zahl der Anträge zur Geschlechtsänderung stiegen an
Während es in der Öffentlichkeit sowie in den Medien inzwischen verboten ist, überhaupt über Homosexualität zu sprechen oder zu informieren, war es transsexuellen Russen grundsätzlich noch erlaubt, bei den entsprechenden Behörden eine Personenstandsänderung zu beantragen – in den letzten Monaten soll nach Angaben der russischen Zeitung Kommersant die Zahl der Anträge sogar stark angestiegen sein.
Ob es sich dabei tatsächlich allesamt um transsexuelle Menschen handelt oder auch viele schwule Männer wie in anderen Ländern mit ähnlichen homophoben Gesetzen auch, so die Chance ergreifen, offiziell „heterosexuellen“ Sex und eine Beziehung mit einem anderen Mann haben zu können, wird immer wieder im Land debattiert. Ebenso vermutet wird, dass viele junge Männer so seit Ausbruch des Ukraine-Krieges versuchen würden, einem Rekrutierungsbefehl zu entgehen.
Kindeswohl und russische Werte
Das neue Gesetz soll dies nun gänzlich unterbinden, einzig für intersexuelle Personen mit Merkmalen beider Geschlechter soll es weiterhin Ausnahmen geben, gerade auch mit Blick auf den Geschlechtseintrag beim Amt. Erklärt wird der neue Schritt wie zuvor bei anderen Anti-LGBTI*-Gesetzen auch hier mit dem Kindeswohl und dem Einstehen für die russischen Werte, die vor dem „Moralverfall des Westens“ bewahrt werden müssten.