Er wurde nur zehn Jahre alt US-amerikanische Mutter tötete schwulen Sohn
Im März wurden Heather Maxine Barron (33) aus dem kalifornischen Lancaster und ihr Lebenspartner Kareem Ernesto Leiva (37) angeklagt. Sie sollen Barrons Sohn Anthony Avalos am 21. Juni 2018 gefoltert und ermordet haben – nur weil dieser sich seiner Mutter anvertraut und sich als schwul geoutet hatte. Jetzt sprach ein Gericht die beiden schuldig.
Zusätzlich zum Mord wurden Barron und Leiva auch der Kindesmisshandlung an Avalons Halbgeschwistern Destiny O. und Rafael O. überführt. Die übrige Familie hieß das Vorgehen des Paares nicht gut, meldete die beiden mehrfach beim Jugendamt. Dieses blieb jedoch bis zu Avalons Tod untätig. Erst dann wurden die verbleibenden acht Kinder im Alter zwischen 11 Monaten und 12 Jahren laut OE24 aus ihrem Elternhaus geholt.
Vorsätzliches Aushungern
Wie Fox11 Los Angeles berichtet, hungerte das Paar den Zehnjährigen aus und verweigerte ihm jegliche Flüssigkeitsaufnahme. Vor seinem Tod war Avalon daher dehydriert und extrem unterernährt. Außerdem hatte er ein schweres Schädel-Hirn-Trauma erlitten. Richter Sam Ohta erklärte, dass das Paar es wohl „genossen“ habe, den Jungen leiden zu sehen: Beide hätten wissentliche Schritte unternommen, um ihm den Zugang zu Wasser zu verweigern, indem sie ihn streng überwachten und die Tür zu seinem Zimmer für einen längeren Zeitraum unabhängig voneinander stets hinter sich zusperrten: „Das war ganz klar eine absichtliche und koordinierte Handlung von beiden Elternteilen, also ein klarer Vorsatz.“
Keine Todesstrafe
Nachdem Bezirksstaatsanwalt George Gascón ins Amt gewählt wurde, ließ die Staatsanwaltschaft in Los Angeles das Gesuch auf ein Todesurteil für das Paar fallen. Das begründete Gascón damit, dass „eine Todesstrafe in keinem Fall ein angemessener Beschluss“ sei. Der stellvertretende Bezirksstaatsanwalt Jonathan Hatami kritisierte dieses Vorgehen scharf – vor allem da Gascón weder mit der übrigen Familie oder ihm gesprochen noch sich die Beweise angeschaut habe.
In seinem Schlussplädoyer bezeichnete Hatami die beiden Angeklagten als „abgrundtief böse … Monster“, die ihr Kind willentlich durch Folter umbrachten. Barron sei es gewesen, die sich viele der Strafen für ihre Kinder ausdachte, aber auch aktiv an der Folter ihres Sohnes beteiligte. Leiva habe die disziplinären Maßnahmen rigoros durchgesetzt.
Angeblich ein Hungerstreik
Die Eltern versuchten, Avalon seinen eigenen Tod anzulasten: Er habe sich auf den Boden geworfen und sei in einen Hungerstreik getreten, sei die Treppe hinuntergefallen. Selbst als die Mutter mit ihrem sterbenden Sohn im Kinderkrankenhaus war, gab sie nicht zu, was sich tatsächlich zugetragen hatte. Als ihr Sohn starb, war sie im Wartezimmer und täusche laut dem Pflegepersonal emotionale Ergriffenheit vor.
Barrons Anwältin Nancy Sperber plädierte darauf, dass ihre Klientin selbst ein Opfer von häuslicher Gewalt sei – ein Missbrauchszyklus, der angeblich mit ihrem eigenen Stiefvater begann. Sperber erinnerte daran, dass Leiva „die volle Verantwortung für jeden Gewaltakt auf sich genommen“ habe. „[Barron] hatte nicht die Kraft, dies zu verhindern. Sie hatte nicht die Kraft, nein zu sagen.“
Das sagt die Gerichtsmedizin
Die Beweise sprachen jedoch gegen diese Aussagen, da schon bis zu drei Wochen vor dem Tod des Jungen Verletzungen durch stumpfe Gewalteinwirkung festgestellt wurden. Die Gerichtsmedizin bestätigte, dass Avalons Knieverletzungen vom Knien auf ungekochten Reiskörnern rührten und seine Hüftverletzungen vermutlich dadurch entstanden, dass er in eine Ecke geworfen oder gedrückt wurde. Andere Verletzungen entstanden durch das Schläge mit einem Seil oder einem Gürtel und durch Verbrennungen.