Ende der Homo-Heilungen Isländisches Parlament votiert einstimmig für ein Verbot!
Das nächste Land hat sich jetzt dazu entschieden, Konversionstherapien zu verbieten – die Rede ist von Island. Das isländische Parlament hat einstimmig mit 53 Stimmen und drei Enthaltungen ein umfassendes Verbot beschlossen, das die unseriösen „Heilungs-Therapien“ auf der Grundlage der sexuellen Orientierung sowie der Geschlechtsidentität künftig unter Strafe stellt.
Hohe Haftstrafen für „Homo-Heilungen“
Konkret bedeutet die Verabschiedung des Gesetzes, dass jeder, der einen Erwachsenen dazu bringt, sich einer Konversionstherapie zu unterziehen, mit bis zu drei Jahren Gefängnis bestraft wird. Wer versucht, Kinder und Jugendliche von ihrer Homosexualität zu „heilen“, muss sogar mit fünf Jahren Haft rechnen.
Auch die Anbieter solcher unseriösen Angebote werden künftig belangt, sie erwartet eine Haftstrafe von bis zu zwei Jahren. Island schließt sich damit ausdrücklich auch der Einschätzung des Nationalen Gesundheitsdienstes und der Weltgesundheitsorganisation WHO an, die Konversionstherapien bereits scharf und eindringlich als Folter verurteilte.
Heilung von Homosexualität ist „pure Gewalt“
In der isländischen LGBTI*-Community herrscht große Freude über das neue Verbot. Die größte LGBTI*-Organisation des Landes, „Samtökin '78“, erklärte dazu: „Dies ist ein wirklich wichtiges Thema für alle Homosexuellen und ein Schritt, den es zu feiern gilt. Es gibt keine Heilung für Homosexualität und jeder Versuch, dies zu tun, ist pure Gewalt. Es ist so gut und wichtig, dass die Regierung dies mit einem Gesetz anerkennt.“
Besonders positiv hervorgehoben wurde dabei des Weiteren, dass das Gesetz eine „parteiübergreifende Unterstützung im Parlament“ bekommen habe, obwohl unter anderem christliche Gruppen im Vorfeld versucht hatten, gegen das Vorhaben Stimmung zu machen.
Island bleibt ein Leuchtfeuer für LGBTI*-Rechte
Island gilt seit Jahren als eines der fortschrittlichsten Länder der Welt in puncto LGBTI*. Homosexualität ist bereits seit 1940 legal, Adoptionsrechte und eine eingetragene Partnerschaft gab es seit 1996, im Jahr 2010 verabschiedete das Parlament schlussendlich ebenso einstimmig die gleichgeschlechtliche Ehe. Auch die lutherische Isländische Staatskirche hat die kirchliche Trauung gleichgeschlechtlicher Paare erlaubt. Die Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung ist gesetzlich verboten.
Island schließt sich jetzt mit dem Verbot der „Homo-Heilungen“ Ländern wie Kanada, Neuseeland, Brasilien, Ecuador, Spanien, Frankreich, Malta sowie Zypern an. Auch in Deutschland gibt es ein Konversionstherapie-Verbot, allerdings nur für Minderjährige. Ein Zustand, der seitens mehrerer LGBTI*-Organisationen wie dem Lesben- und Schwulenverband auch immer wieder scharf kritisiert wird.