Direkt zum Inhalt
Ende der Hassverbrechen

Ende der Hassverbrechen Queeres Bündnis fordert lautstark umfassende Maßnahmen der österreichischen Regierung

ms - 20.05.2025 - 13:00 Uhr
Loading audio player...

Mit einem klaren Statement richten sich jetzt dreißig LGBTIQ+-Organisationen an die Bundesregierung in Österreich; sie fordern konkrete Maßnahmen gegen Hassverbrechen und Angriffe gegenüber der Community. 

Wo bleibt der Aktionsplan?

Eine Kernforderung der Kampagne #NAPjetzt, die im Pride-Monat Juni startet: Der angekündigte Nationale Aktionsplan müsse nun endlich rasch umgesetzt werden, bestenfalls in direkter Zusammenarbeit mit Vertretern der Community. „Die queerfeindlichen Angriffe der vergangenen Monate sind keine Einzelfälle. Was wir brauchen, ist ein starker Aktionsplan mit klaren Maßnahmen – nicht symbolisches Zuwarten“, so Michael Müller von der HOSI Linz. 

Zuletzt erschütterte eine Serie von Raubüberfällen international für Schlagzeilen, mindestens 17 schwule Männer waren dabei von einer Jugendbande äußerst brutal attackiert worden. Vor zwei Jahren schockierte auch der geplante Bombenanschlag auf die Regenbogenparade in Wien die Community, der in letzter Minute vereitelt werden konnte. Generell steigen seit Jahren die Fälle von Hasskriminalität in Österreich immer weiter an

Meldestelle für Hassgewalt

Erst letzte Woche reagierte auf die Sachlage auch die Bundesregierung, Justizministerin Anna Sporrer (SPÖ) ordnete eine systematische Erfassung und Detailuntersuchung von Hassgewalt gegen LGBTIQ+ an – ein Novum in Österreich. Das allein dürfte allerdings nicht ausreichen, um den Negativ-Trend umzukehren. Das queere Bündnis fordert daher darüber hinaus auch eine bundesweite Meldestelle für Hassverbrechen sowie eine engere Zusammenarbeit von Politik und Community.  

Ein weiterer, wünschenswerter Punkt wäre ein Umdenken bei Polizei und Justiz. Es brauche verpflichtende Schulungen und mehr Verständnis im Umgang mit LGBTIQ+-Menschen, insbesondere mit den Opfern von Gewalt. Davor sei es wichtig, das Problem tatsächlich auch landesweit als ein solches überhaupt ernsthaft anzuerkennen. „Hassverbrechen sind keine Einzelfälle – sie sind Ausdruck struktureller Probleme. Lippenbekenntnisse reichen nicht. Die Bundesregierung muss jetzt handeln“, bekräftigte deswegen auch Generalsekretärin Lisa Hermanns von der HOSI Wien. Wichtig sei dabei auch, dass die Sensibilisierung für das Thema tatsächlich auch in allen Gemeinden ankomme. 

Anzeige
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Strafe, weil er CSD zuließ?

Anklage gegen Gergely Karácsony

Der Bürgermeister von Budapest sieht sich mit strafrechtlichen Ermittlungen konfrontiert, weil er die Pride-Parade im Juni 2025 ermöglicht hat.
Vorurteile im Kampf gegen HIV

Religiöser Hass in Uganda

Christliche Kirchen verhindern aus Homophobie in Uganda die Unterstützung von Menschen mit HIV, wie die jüngste UNAIDS-Studie belegt.
Rollback in Arlington

Ende bei Antidiskriminierungsschutz

Die erste Stadt in den USA, Arlington, hat jetzt die LGBTIQ+-Antidiskriminierungsgesetze aufgehoben. Eine Entwicklung mit landesweiter Signalwirkung.
Homosexuelle als Bedrohung

Neue Stigmata in Malaysia

Der größte islamische Jugendverein in Malaysia erklärte homosexuelle Menschen zur Bedrohung und fordert weitere Restriktionen gegen die Community.
Asyl für queere Flüchtlinge

Neues Zentrum in Amsterdam

In Amsterdam soll ein neues Asylzentrum nur für queere Flüchtlinge und alleinstehende Frauen entstehen.
Kontenlöschungen bei Meta

Queere Gruppen und Frauen betroffen

Meta steht massiv in der Kritik, zahlreiche Konten mit queeren Inhalten sowie zu Frauenrechten und Abtreibung gelöscht oder stark zensiert zu haben.
Neue Diskriminierung

Keine HIV-positiven US-Soldaten

Das US-Verteidigungsministerium will HIV-positive Soldaten entlassen. Ob das gelingt, ist derzeit Gegenstand einer juristischen Auseinandersetzung.
Klage gegen Erzbistum Köln

Vorwurf von sexuellem Missbrauch

Ein 70-jähriger Mann hat jetzt das Erzbistum Köln wegen mehrfachem sexuellen Missbrauch in seiner Jugend auf eine Million Euro Schmerzensgeld verklagt
Hassdelikt: Polizei ermittelt

Ein gezielter Tritt gegenLGBTIQ+

Ein Postbote in Belfast wurde entlassen, weil er einen Gartenwichtel in Regenbogenfarben samt Pride-Flagge mutwillig umstieß.