Ehrung von Freddie Mercury Mit einer Gedenkplatte wird im Herzen Münchens dem schwulen Queen-Sänger gedacht
Es ist eine besondere Ehrung, die die Herzen tausender Queen- und Freddie Mercury-Fans höher schlagen lassen dürfte: Als Gedenken an den schwulen Jahrhundertsänger wurde gestern Abend am Hotel Deutsche Eiche in München ein Mosaik mit dem Konterfei des berühmten Briten feierlich enthüllt.
München und Mercury
Mercury und München verbindet eine lange Geschichte, mehrere Jahre lebte der Rocksänger zu Beginn der 1980er Jahre in der bayerischen Landeshauptstadt und feierte überschwänglich in der schwulen Szene. Hier hatte er mehrere Affären mit Männern und produzierte Kultsongs wie „Another One Bites the Dust“ oder auch „I Want to Break Free“.
Auch die Nähe zur Deutschen Eiche, die nebst Hotel und Gaststätte auch eine große Schwulensauna beherbergt, ist passend – im Etablissement war Mercury oft zu Gast und frühstückte hier gerne – meistens allerdings erst am späten Nachmittag. Eine besondere Ehrung jetzt mitten im Schwulenkiez der Stadt ist also tatsächlich sinnvoll – und wahrlich höchstwahrscheinlich längst überfällig.
Mercury in Regenbogenfarben
Das schwarz-weiße Mosaik wurde von dem italienischen Künstler Franco Notonica angefertigt. Bei der Enthüllung betonte der Mosaikmeister, dass er besondere Steinchen verwendet habe, die im Sonnenlicht in allen Regenbogenfarben schimmern. Das hätte mit Sicherheit auch dem 1991 verstorbenen Weltstar gefallen.
Finanziert wurde das Mosaik nebst Hotelier Dietmar Holzapfel auch von den Queen-Fans Herbert Hauke, dem ehemaligen Leiter des Rockmuseums im Olympiaturm, und von Schriftsteller Nicola Bardola. Die drei Herren überlegten dabei längere Zeit, wie sie Mercury ehren konnten – von einem Standbild bis hin zu einer lebensgroßen Figur, einem „Brunnen-Buberl“, war alles im Gespräch. Am Ende wurde es das jetzt enthüllte Mosaik an der Hotel-Fassade, nachempfunden von antiken Vorbildern.
Weitere Ehrung angedacht
„Wir sind froh, dass wir so was in München organisieren konnten. Für mich ist das ein besonderer Tag, denn ich habe Freddie genau vor 50 Jahren persönlich kennengelernt. Ich habe nicht davon geträumt, ihn fünf Jahrzehnte später in seinem geliebten Glockenbachviertel zu verewigen, das ist sensationell“, erklärte Hauke gegenüber dem Bayerischen Rundfunk.
Hotelier Holzapfel denkt bereits indes schon weiter und könnte sich eine zweite Gedenkinstallation für den schwulen deutschen Filmemacher Rainer Werner Fassbinder vorstellen, der ebenso Stammgast im Hotel gewesen war.