Ehrenvorsitz für George Takei Star-Trek-Star engagiert sich gegen die Zensur von LGBTIQ+-Büchern
Der offen schwule Star-Trek-Schauspieler, Autor und Aktivist George Takei wurde jetzt zum Ehrenvorsitzenden der Banned Books Week Anfang Oktober in den USA ernannt – die Veranstaltungsreihe will auf die Tausenden Bücher hinweisen, die inzwischen aus Schulbüchereien und Bibliotheken verbannt worden sind, größtenteils handelt es sich dabei um Werke mit LGBTIQ+-Inhalt. Aktuell wird das Thema auch vor dem Obersten Gerichtshof der USA behandelt.
Appell an die Macht der Bücher
„Bücher sind eine wesentliche Grundlage der Demokratie. Unsere ´Regierung des Volkes, durch das Volk, für das Volk´ hängt von einer informierten und empathischen Öffentlichkeit ab, und Bücher vermitteln uns sowohl Informationen als auch Empathie. Doch das Recht zu lesen wird derzeit von Schulbehörden und Politikern in ganz Amerika angegriffen. Ich bin stolz darauf, als Ehrenvorsitzender der Banned Books Week zu fungieren, denn ich erinnere mich nur zu gut daran, wie mir in meiner Kindheit der Zugang zu Büchern und Medien fehlte. Zuerst als Kind in einem mit Stacheldraht umzäunten Gefangenenlager, dann als junger schwuler Mann, der sich noch nicht geoutet hatte, fühlte ich mich verwirrt und hungrig nach Verständnis für mich selbst und die Welt um mich herum. Jetzt, als Autor, teile ich meine eigenen Geschichten, damit neue Generationen besser über ihre Geschichte und sich selbst informiert sind. Bitte stehen Sie mit mir gemeinsam gegen Zensur, damit wir alle uns selbst – und einander – in Büchern finden können“, so der preisgekrönte Schauspieler in seinem flammenden Plädoyer. Im Jahr 2023 war Star-Trek-Kollege LeVar Burton (Lieutenant Commander Geordi La Forge) Ehrenvorsitzender der Buchwoche.
Einsatz für die Community
Takei war zwischen seinem fünften und achten Lebensjahr als einer von rund 125.000 japanischstämmigen Amerikanern während des Zweiten Weltkriegs in einem Internierungslager inhaftiert. Seit mehr als sechs Jahrzehnten arbeitet er als Schauspieler und wurde weltberühmt mit der Rolle des Hikaru Sulu in der Serie „Raumschiff Enterprise“ sowie den nachfolgenden Star-Trek-Kinofilmen. Seit zwanzig Jahren setzt sich der inzwischen 88-Jährige für die Rechte der LGBTIQ+-Community ein, offiziell outete er sich mit 68 Jahren im Jahr 2005. Seit 1987 lebt er mit seinem Partner und Manager Brad Altman zusammen, seit 2008 sind die beiden Männer auch verheiratet.
Inzwischen ist Takei auch mehrfach preisgekrönter New York Times-Bestseller-Autor, zum Beispiel für seine grafische Autobiografie „They Called Us Enemy“. In mehreren Bundesstaaten landete das Buch inzwischen auf dem Index, weil Takei ein schwuler Schriftsteller ist. Die Anzahl der verbotenen Bücher steigt seit 2021 rapide an, jedes Jahr landen mehrere tausend Titel in den USA auf der Verbotsliste, wie die American Library Association und PEN America bestätigen. Ein Großteil der Werke sind Sachbücher, Ratgeber und Romane mit LGBTIQ+-Themen.