Direkt zum Inhalt
DeSantis gegen Trump
Rubrik

DeSantis gegen Trump Floridas Gouverneur zieht auch über die Angst der LGBTI*-Amerikaner her!

ms - 03.07.2023 - 14:00 Uhr

Der Kampf der zwei republikanischen Giganten ist eröffnet – erstmals attackierte Floridas Gouverneur Ron DeSantis den aussichtsreichsten Kandidaten der Republikaner, Donald Trump, für das Rennen um das Weiße Haus im kommenden Jahr ganz direkt; bisher hatte DeSantis stets versucht, einerseits dezent Kritik zu äußern, ohne dabei andererseits die große Anhängerschaft des Ex-Präsidenten zu beleidigen, und gleichzeitig zu erklären, warum er der bessere Kandidat wäre. Mit diesem Gentlemen´s Agreement scheint jetzt Schluss zu sein – ausgerechnet die LGBTI*-Politik von Trump nutzt DeSantis dabei nun für seine Attacke.

Die LGBTI*-Politik von Trump?

Im neuen Werbespot für seine Präsidentschaftskampagne greift er Trump direkt an, weil dieser im Jahr 2016 versprochen hatte, LGBTI*-Menschen vor Hassverbrechen und Terroranschlägen zu schützen. Damals hatte Trump erklärt, er werde „alles in seiner Macht Stehende“ tun, um LGBTI*-Menschen zu schützen. Trump hatte sich damals vor allem auch auf den Amoklauf Monate zuvor in Orlando bezogen, als 49 LGBTI*-Menschen im Gay-Club Pulse erschossen worden waren – der bis heute tödlichste Anschlag auf die amerikanische LGBTI*-Community. Dabei ließ Trump seinen Worten nie wirklich Taten folgen, sondern verminderte die Rechte von LGBTI*-Menschen während seiner Amtszeit immer wieder.

Verunglimpfung von LGBTI*-Amerikanern

Für DeSantis ist offenbar trotzdem klar, Trump sein ein LGBTI*-Unterstützer. Grund genug, sich über den Ex-Präsidenten lautstark medial lustig zu machen und ihn beispielsweise auch im Gespräch mit der Trans-Frau Caitlyn Jenner zu zeigen – ein Video, das mehrere Jahre alt ist. Ebenso feiert der homophobe Hardliner in seinem neuen Werbespot ganz direkt die Wut von LGBTI*-Amerikanern über seine Politik.

An erster Stelle sei dabei das berüchtigte „Don´t Say Gay“-Gesetz genannt, dass LGBTI*-Themen an allen Schulen im Bundesstaat verbietet. Im Frühjahr dieses Jahres brachte DeSantis noch ein Gesetz ein, dass es Ärzten erlaubt die Behandlung von Homosexuellen abzulehnen, wenn dies gegen ihre Glaubensgrundsätze verstoße. Im Werbespot brüstet er sich auch mit Schlagzeilen der letzten Monate, wie jene, dass niemand gefährlicher für das Weiße Haus sei als Ron DeSantis.

Was würde DeSantis als Präsident tun?

Brad Polumbo, der Chefredakteur von BASED Politics, stellte dazu die entscheidende Frage: „Warum greift das Team DeSantis Trump an? Weil er gesagt hat, dass er LGBTI*-Menschen vor Terrorismus schützen wird? Wieso ist das schlecht? Und würde DeSantis als Präsident LGBTI*-Menschen NICHT vor Terrorismus schützen?!?“ Die Antwort darauf wollen viele LGBTI*-Menschen in den USA besser gar nicht erst hören.

Auch Interessant

Hetze gegen Homosexuelle

Aggressive Stimmungsmache in Benin

Immer mehr scheint sich die Lage für Homosexuelle in Afrika weiter zu verschlechtern. Nun sind Schwule in Benin mit extremer Hetze konfrontiert.
Straffreiheit in Namibia

Gericht streicht Sodomie-Gesetze

Gleichgeschlechtlicher Sex ist in Namibia jetzt legal, das Oberste Gericht strich das Sondomie-Gesetz. Droht jetzt neuer Hass in den Straßen?
Schwule Blumen

Gibt es schwule Pflanzen?

Gibt es schwule Blumen? Ja, sagt der Botanische Garten in London, denn einige Pflanzen haben eine besondere Bedeutung für die Gay-Community.
Hoffnung in der Ukraine

Zustimmung für LGBTI* wächst

Eine zweite Studie belegt jetzt eine breite grundsätzliche Zustimmung für LGBTI* in der Ukraine, anders sieht es aber bei der Idee einer Homo-Ehe aus.
Neue Klatsche für den Papst

Student maßregelt Franziskus

Bei einer Podiumsdiskussion wurde der Papst jetzt von einem Studenten gerügt: "Hören Sie auf, die LGBTI*-Community schlecht zu machen!" Ups!
LGBTI*-Dating

Tickt Gen-Z anders als Millennials?

Was ist LGBTI*-Menschen beim ersten Date besonders wichtig? Und gibt es Unterschiede bei den Generationen? Eine neue Studie gibt Aufschluss.
Homo-Heilung in Italien

30 LGBTI*-Verbände fordern Umdenken

Italien soll die Konversionstherapien verbieten, so die Forderung von rund 30 LGBTI*-Verbänden. Jeder fünfte LGBTI*-Italiener ist davon betroffen.