Direkt zum Inhalt
Aufatmen in Spanien

Aufatmen in Spanien Regierungschef Sánchez bleibt im Amt

ms - 16.11.2023 - 16:24 Uhr
Loading audio player...

Die LGBTI*-Community in Spanien kann aufatmen – der alte wie auch neue Regierungschef des Landes heißt Pedro Sánchez. Bei der Abstimmung heute Nachmittag im Parlament in Madrid erreichte Sánchez die absolute Mehrheit mit 179 von 350 Stimmen.

Für Homosexuelle und queere Menschen im Land bedeutet dies, dass der LGBTI*-freundliche Kurs der Regierung höchstwahrscheinlich fortgesetzt wird. Erst zu Beginn des Jahres hatte die Regierung umfangreiche rechtliche Verbesserungen für die LGBTI*-Community beschlossen, darunter auch ein bis heute umstrittenes Selbstbestimmungsgesetz.

Erleichterung in der Community

Nach den vorgezogenen Parlamentswahlen hatte das sozialistische Linksbündnis unter Sánchez viele Stimmen in der Bevölkerung verloren, sodass weder er noch die konservative Opposition eine Regierungsmehrheit auf Anhieb erlangen konnten. Zuvor hatte die konservative Partei PP in Aussicht gestellt, bei ausreichend Stimmen möglicherweise auch mit der rechtsextremen Partei Vox in eine Koalition zu gehen – das hätte das Ende für jedwede rechtlichen Verbesserungen für LGBTI*-Menschen bedeutet. Nun kann die Community vorerst aufatmen.

Wie stabil ist das neue Regierungsbündnis?

Sánchez regiert jetzt allerdings in einem Sechser-Bündnis und hat den eigentlich verhassten katalanischen Separatisten dafür weitreichende Versprechungen gemacht, darunter auch Amnestie für mehrere tausend inhaftierte Menschen, die gewaltsam versucht hatten, Katalonien von Spanien abzuspalten. Diese neuen Zusagen missfallen bereits jetzt vielen Spaniern, die in den letzten Tagen deswegen gegen Sánchez letztmögliche Entscheidung zum Machterhalt lautstark protestiert hatten.

Es bleibt abzuwarten, wie standhaft das neue Regierungsbündnis also tatsächlich auf Dauer wird. Sánchez indes hatte nur noch bis Ende November Zeit, dem Parlament eine regierungsfähige Mehrheit zu präsentieren, anderenfalls hätte es im Januar 2024 abermals Neuwahlen gegeben.

Anzeige
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Opfer mit Böller angegriffen

Verdächtige 16 und 18 Jahre alt

Vor zwei Monaten kam es im Hamburger Stadtpark zu einem schwulenfeindlichen Angriff. Zwei Brüder wurden nun als Hauptverdächtige festgenommen.
Bilanz ESC 2025

Mehrwert für die Schweiz

Die Schweiz zieht ein positives Fazit über den ESC 2025 in Basel: Die Kassen klingelten und das Image hat sich deutlich verbessert.
Schwules Paar überfahren

Homophober Angriff in London

Mordprozess in London: Am Weihnachtsabend 2024 raste ein 30-Jähriger in eine Menschenmenge, darunter ein schwules Paar. Ein Mann starb dabei.
Lügen vor Millionenpublikum

Anti-LGBTIQ+-Rhetorik von rechts

In der „Tucker Carlson Show“ mit dem rechten Aktivisten Milo Yiannopoulos entlud sich wieder einmal eine Welle LGBTIQ+-feindlicher Rhetorik.
Lynchversuch an Universität

Student in Uganda angegriffen

Eine Gruppe homophober Studenten versuchte an der größten Universität in Uganda einen Kommilitonen zu ermorden. Jetzt hat der Fall erste Konsequenzen.
Neue Vorwürfe in England

Homophobie unter Polizisten

Erneut steht die britische Polizei in der Kritik: Verschleppte sie die Aufklärung von Raubüberfällen auf Schwule aufgrund von Homophobie?
Italiens neue Zensur

Verbotspläne schreiten voran

"Gott, Vaterland und Familie“: Nur Sexualkunde und LGBTIQ+ soll es an vielen Schulen Italiens bald nicht mehr geben, beschlossen die Parlamentarier.
Jugend unter Druck

Psychische Probleme stark vertreten

Viele queere Jugendliche haben Zukunftsängste, neuerdings auch mit Blick auf die Spaltung der Gesellschaft. Details offenbart eine neue Studie.