3.000 Tote aufgrund fehlender Medikament WHO schlägt Alarm – die Lage ist dramatisch
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schlägt jetzt Alarm – immer mehr bricht die Gesundheitsversorgung in der Ukraine zusammen. Besonders davon betroffen sind HIV-Positive und Krebspatienten.
Nach Angaben der WHO sind seit Beginn des Krieges Mitte Februar mindestens 3.000 Menschen in der Ukraine aufgrund von fehlenden Medikamenten gestorben, im Zentrum dabei queere Personen mit HIV/Aids.
Die WHO hat insgesamt über 200 Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen dokumentiert, wobei davon auszugehen ist, dass die tatsächliche Anzahl der Fälle noch deutlich höher liegt. Die Lage ist für HIV-Positive auch deswegen besonders schwierig, weil das Land seit vielen Jahren zum HIV-Hotspot in Europa gehört. Die Organisation UNAIDS geht aktuell von rund 330.000 HIV-positiven Ukrainern aus. Zum Vergleich: In Deutschland leben derzeit rund 90.000 Menschen mit HIV.
Bereits im März mussten mehrere Kliniken schließen, kurz darauf brach immer wieder die Versorgungskette von Polen in die Ukraine mit HIV-Medikamenten ab. Gerade in den Ballungszentren, die auch Hauptzielorte der russischen Angriffe sind, ist die Versorgung größtenteils zusammengebrochen. Die Entwicklung ist auch deswegen besonders bitter, weil die Ukraine vor Ausbruch des Krieges viel getan hat, um landesweit die Zahl der Neuinfektionen zu senken.
Die Deutsche Aidshilfe hatte noch im März zu Spenden von HIV-Medikamenten aufgerufen – das Problem jetzt scheint nicht die generellere Bereitschaft der Medikamente zu sein, sondern die simple Tatsache, dass die Lieferungen nicht mehr sicher vor Ort ankommen.
Bereits im März hatten auch Ärzte davor gewarnt, was nun laut WHO und der UN tatsächlich eingetreten ist – die Sterberate gerade unter HIV-positiven Menschen ist angestiegen. Zumeist können sich durch eine Unterbrechung bei der Einnahme von HIV-Medikamenten resistente HIV-Stämme bilden, sodass der Virus mutieren kann.